Für Joey Heindle (28) geht es hoch hinaus. Der Sänger und Reality-Star hat eine Rolle in einem internationalen Thriller ergattert. Der 28-Jährige spielt den kleinen Bruder eines Mafiakillers in „Someone Dies Tonight“. Heindle darf neben Schauspielgrößen wie Costas Mandylor (56, „Saw III“) und Michael Madsen (64, „Kill Bill“) drehen. Auch Julia Roberts‘ Bruder Eric Roberts (65, „Suits“) ist dabei.
Heindle betritt mit dieser Rolle ein ganz neues Terrain – und das gefällt ihm, wie er sagt. „Es ist eine Herausforderung, aber es macht viel Spaß.“ Der Ex-„DSDS“-Kandidat nutzt die Rolle als Chance. Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news erklärt er, was ihn am Schauspiel fasziniert und wer sein Vorbild ist. Außerdem verrät er, weshalb es ihm offenbar nichts ausmacht, dass er für seine Darbietung keinen Cent bekommt.
Herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Filmrolle. Wie ist es dazu gekommen?
Joey Heindle: Das ist eine lange Geschichte. Pat Wind ist der Co-Produzent von „Someone Dies Tonight“. Ihn kenne ich schon seit sechs Jahren. Ich habe ihn früher oft mit zu Veranstaltungen genommen und erklärt, dass er zu mir gehört. Das hat er bis heute nicht vergessen. Es hat sich für ihn ergeben, dass er den Regisseur, Vjekoslav Katusin, durch Zufall kennengelernt hat. Er hat bei ihm eine Rolle in seinem letzten Film bekommen.
Bei „Someone Dies Tonight“ wurde er dann als Co-Produzent hinzugezogen und hat mich gefragt, ob ich mal Lust hätte, in einem Film mitzuspielen. Ich wurde direkt mit ins Boot geholt und habe die Rolle des kleinen Bruders eines Mafiakillers bekommen. Es sollte eigentlich gar keine große Rolle sein. Es wäre vielleicht im Film eine Minute gewesen. Irgendwie habe ich dann schauspielerisch überzeugen können, sodass der Drehbuchautor meine Rolle vergrößern sollte. Das ist ein großes Dankeschön vom Regisseur.
Wie war es für Sie neben Hollywood-Stars zu drehen?
Heindle: Als ich gesehen habe, dass Hollywood-Stars wie Costas Mandylor mitspielen, war das schon krass. Er ist mein Favorit. Wir sind ein bisschen um die Häuser gezogen in Baden-Baden und haben etwas getrunken. Er ist echt ein cooler Typ. Man merkt richtig, dass die Leute extrem normal sind. Du kannst mit ihnen reden. Da gibt es null Arroganz.
Wie haben Sie den Filmdreh bisher erlebt?
Heindle: Es ist eine Herausforderung, aber es macht viel Spaß. Ich musste zum Beispiel Stunt-Unterricht bei einem Stunt-Koordinator nehmen. Jeder Kampf, der im Film zu sehen ist, wird vorher immer wieder geübt. Da gibt es Kämpfe, die werden zwei, drei Wochen lang geübt. Jeder Griff muss sitzen, da man jemanden echt verletzen kann, wenn man dann zuhaut.
Ich sage aber gleich von vornherein: Ich bekomme für diesen Film kein Geld. Für mich ist das eine Riesenchance. Das ist so ein Geben und Nehmen. Das habe ich für mich jetzt genutzt. Wenn man für alles im Leben nur Geld verlangt, kommt man auch nicht weiter. Es ist eine tolle Rolle. Klar, wenn ich eine Leiche hätte spielen müssen, hätte ich schon etwas verlangt (lacht).
Was wäre Ihre Traumrolle?
Heindle: Ernste Rollen finde ich sehr cool. Es reizt mich extrem, jemand Böses zu spielen. In diesem Film bin ich ja auch eigentlich so ein kleiner, angehender Bösewicht. Meine Rolle versucht sich noch etwas aufzuspielen und ist noch unerfahren auf dem Gebiet. Der ältere Bruder ist der Meinung, dass er noch Zeit braucht. Aber wer weiß, was jetzt beim nächsten Dreh ansteht. Vielleicht gibt es dann auch ein bisschen mehr Action.
Haben Sie ein schauspielerisches Vorbild?
Heindle: Ich habe viele Vorbilder im Schauspiel. Einer, der mir besonders gut gefällt, ist Rami Malek. Ein absolut großartiger Schauspieler. Er hat Freddie Mercury in „Bohemian Rhapsody“ toll verkörpert. Jetzt ist er im neuen Bond-Film ein Bösewicht. Er ist wirklich ein Riesen-Vorbild für mich. Er hat klein angefangen und ist jetzt ein richtig großer Star, genau wie Christoph Waltz. Der hat vor allem mit Quentin Tarantino Großes geschaffen.
Könnten Sie sich vorstellen, die Schauspielerei auf Dauer zu machen?
Heindle: Ja, auf jeden Fall. Es macht mir sehr viel Spaß. Vor allem in Rollen reinzugehen, die das Gegenteil von mir sind. Da kann ich mich am besten einbringen. Comedy würde ich auch machen. In einem Film von Matthias Schweighöfer oder Til Schweiger würde ich natürlich mal mitspielen wollen. Das sind ja meistens Komödien.
Es kann sich immer und überall etwas ergeben. Ich sehe das für mich als Chance. Ich glaube auch, dass sich in den nächsten zwei, drei, vier Jahren etwas ergeben wird, womit viele nicht gerechnet hätten. Ich habe ein gutes Bauchgefühl, was das angeht.