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„Aktuelle Temperaturen sind beispiellos“: Forscher betrachten 24.000 Jahre des Klimawandels

Die Forschung bestätigt: Der (menschengemachte) Klimawandel ist messbar. Wirken wir ihm nicht entgegen, könnten seine Folgen verheerend sein.

Person vor einem Gletscher
Der Klimawandel zeigt sich immer deutlicher. © Getty Images/Marco Bottigelli

Prognosen einer dunklen Zukunft erreichen uns seit Jahren aus aller Welt. Vor allem im Angesicht der derzeitigen Klimakonferenz in Glasgow scheinen sie aber präsenter denn je. Forscher:innen der University of Arizona (UArizona) haben die vergangenen Jahrtausende genau unter die Lupe genommen und bestätigen: Die derzeitigen Temperaturen sind so hoch wie seit 24.000 Jahren nicht mehr. Vor allem die Geschwindigkeit des Klimawandels erscheint überraschend.

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Im Rahmen der im Fachmagazin Nature veröffentlichten Studie rekonstruierte das Team das Erdklima seit der letzten Eiszeit vor etwa 24.000 Jahren. Die Wissenschaftler:innen zeigen in Zuge dessen die wichtigsten Triebkräfte des Klimawandels auf. Auch weisen sie auf den Einfluss durch menschliche Aktivitäten hin.

„Diese Rekonstruktion deutet darauf hin, dass die gegenwärtigen Temperaturen [im Vergleich zu den letzten 24.000 Jahren] beispiellos sind, und dass die vom Menschen verursachte globale Erwärmung schneller ist als alles, was wir in dieser Zeit erlebt haben.“

Jessica Tierney, außerordentliche Professorin für Geowissenschaften an der UArizona

Im Kern kamen sie für den behandelten Zeitraum zu drei grundlegenden Ergebnissen:

  • Steigende Treibhausgaskonzentrationen und der Rückzug der Eisschilde sind Haupttreiber des Klimawandels.
  • In den letzten 10.000 Jahren gab es einen allgemeinen Erwärmungstrend.
  • Das Ausmaß und die Geschwindigkeit der Erwärmung in den letzten 150 Jahren übertrifft bei weitem das entsprechende Pendant der letzten 24.000 Jahre.

Ergebnisse sind „sehr aussagekräftig“

Die Tatsache, dass wir heute so weit außerhalb der Grenzen dessen seien, was wir als normal ansehen, „ist ein Grund zur Besorgnis und sollte jeden überraschen“, ergänzt Matthew Osman, Hauptautor der Studie. Gemeinsam mit seinen Kolleg:innen erstellte der promovierte Geowissenschaftler Karten der globalen Temperaturveränderungen für jedes 200-Jahres-Intervall der letzten 24.000 Jahre.

„Diese Karten sind sehr aussagekräftig. Mit ihnen kann jeder auf einer sehr persönlichen Ebene erkunden, wie sich die Temperaturen auf der Erde verändert haben. Für mich hat die Möglichkeit, die 24.000-jährige Entwicklung der Temperaturen genau an dem Ort zu visualisieren, an dem ich heute sitze oder aufgewachsen bin, dazu beigetragen, mir ein Gefühl dafür zu geben, wie gravierend der Klimawandel heute ist.“

Matthew Osman, Postdoktorand am Climate Systems Center der UArizona

Um die Temperaturen aus der Vergangenheit zu bestimmen, betrachten Forscher:innen chemische Signaturen mariner Sedimente. Genaue Werte erhält man auf diese Weise nicht. Aus diesem Grund hat sie das Team der UArizona um Computer-simulierte Klimamodelle ergänzt. Auf diese Weise wollten sie möglichst verlässliche Informationen über den Klimawandel der letzten Jahrtausende erhalten.

Es bleibt abzuwarten, ob die UN-Klimakonferenz mit entsprechenden Maßnahmen auf diese und viele weitere Warnungen renommierter Wissenschaftler:innen reagieren wird.

Quellen: University of Arizona; „Globally resolved surface temperatures since the Last Glacial Maximum“ (2021, Nature)

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