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Schrottplatz Weltall: Wie die Erde einen Ring bekommen könnte

Weltraumschrott ist ein immer größeres Problem für die Raumfahrt. Nun könnte der Müll vergangener Raumfahrtmission zu einem sonderbaren Ergebnis führen.

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Durch den Weltraumschrott jahrzehntelanger Raumfahrprogramme könnte sich der Mensch den Weg ins All verbauen. © imago images / Science Photo Library

Durch die Raumfahrt gäbe es kein GPS und auch keine flächendeckende Kommunikation auf der Erde. Gleichzeitig haben Jahrzehnte der Raumfahrtprogramme viel Weltraumschrott in unseren Orbit befördert. Das sorgt bereits jetzt für allerhand Probleme und könnte unseren Planeten in Zukunft ganz anders aussehen lassen.

Schrottplatz Weltall: Wie die Erde einen Ring bekommen könnte

Schrottplatz Weltall: Wie die Erde einen Ring bekommen könnte

Weltraumschrott ist ein immer größeres Problem für die Raumfahrt. Nun könnte der Müll vergangener Raumfahrtmission zu einem sonderbaren Ergebnis führen.

Weltraumschrott immer gefährlicher

Der Orbit um unseren Planeten ist viel weiter als die Oberfläche der Erde und seit dem ersten Raketenflug interessiert es uns kaum, was mit den abgestoßenen Treibstoffmodulen und anderen Materialien passiert. So hat sich über ein halbes Jahrhundert eine große Menge an Weltraumschrott angesammelt.

Dieser sorgt für allerhand Probleme, etwa in dem die Flugbahn der ISS außerplanmäßig geändert werden musste. Die ISS wich von ihrem Kurs ab, weil, wie die Weltraumbehörde Roskosmos mitteilte, Trümmer eines chinesischen Wettersatelliten eine potentielle Gefahr darstellten. Im Zuge eines Raketentests wurde dieser vor 15 Jahren zerstört.

Weltraumschrott ist auch deshalb so gefährlich, weil selbst kleinste Partikel von der Größe einer Schraube mit mehr als 30.000 Kilometer pro Stunde die Erde umkreisen. Ein solch kleines Projektil könnte die ISS ernsthaft beschädigen oder gar unbewohnbar machen.

Weltraumüll könnte Aussehen der Erde verändern

Und ein weiterer Effekt könnte durch den Weltraumschrott entstehen. Dieser wäre zwar schön anzusehen, hätte aber unvorhersehbare Folgen. NASA’s Orbital Debris Program Office verfolgt derzeit mehr als 23.000 dieser Projektile, die größer als ein Ball sind. Dazu kommen 100 Millionen Teile, die viel kleiner sind.

Bei diesen Teilen bleibt es jedoch nicht, denn wenn Trümmer mit ihrer unvorstellbaren Geschwindigkeit zusammenstoßen, gleicht das einer Explosion, die noch mehr Kleinstteile in den Orbit schleudert.

Nun zeigt sich, dass dieser ganze Weltraummüll der Erde seine eigenen kleinen Saturnringe bescheren könne, wie es in einem Beitrag der New York Post heißt. Doch im Gegensatz zum Saturn werden die Ringe der Erde weniger spektakulär sein. Anstatt aus Eis und Fels wird der Erdenring aus Schrott bestehen.

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Entstehung von Planetenringen nicht vollends geklärt

Ein solcher Ring entsteht nicht über Nacht. Viel mehr wird es Jahrzehnte oder Jahrhunderte dauern, bis sich der Weltraumschrott in einer stabilen Umlaufbahn um die Erde konzentriert hat.

Die Wissenschaft liefert zur Entstehung von Planetenringen bereits einige Thesen, konnte sich die Entstehung jedoch nicht vollends erklären. Fakt ist, dass alle Gasplaneten in unserem Sonnensystem Planetenringe aufweisen.

Eine These besagt, dass die enorme Gravitationskraft der Gasriesen nahe Monde und Protoplaneten an der sogenannte Roche-Grenze zerreißt. Aus den Trümmern sollen sich so die Ringe gebildet haben, die wir heute kennen.

Weltraumschrott als Problem erkannt

Die Verschmutzung des Orbits ist bereits Gesprächsthema und es gibt immer mehr Lösungsansätze, um die selbstverschuldete Misere abzuwenden. Etwa soll ein Hochleistungslaser gefährliche Trümmer neutralisieren, wenn zum Beispiel Satelliten dadurch bedroht sind.

Damit die Menschheit auch künftig seinen technologischen Fortschritt beibehalten und ausbauen kann, muss der Weltraummüll aus unserem Orbit verschwinden. Denn fest steht: Ein Ring wäre zwar schön anzusehen, aber ein fader Beigeschmack bliebe, weil dieser Ring gefährlicher Weltraumschrott wäre.

Quellen: NASA.gov, New York Post, Twitter; Roskosmos, YouTube; kurzgesagt, eigene Recherche

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