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„Spider-Man: Far From Home“ kannst du hier im TV schauen

In der Free-TV-Premiere „Spider-Man: Far From Home“ muss Peter Parker zur Abwechslung mal Europa retten. Tom Holland macht das gewohnt charmant.

Tom Holland (l.) als Spider-Man trifft auf Jake Gyllenhaals Mysterio.. © 2019 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH
Tom Holland (l.) als Spider-Man trifft auf Jake Gyllenhaals Mysterio.. © 2019 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

Hefte und Superhelden-Spandex weg, Klassenfahrt! In seinem zweiten Solo-Abenteuer „Spider-Man: Far From Home“, das am 12. Dezember Free-TV-Premiere auf ProSieben (20:15 Uhr) feiert, verschlägt es Peter Parker (Tom Holland, 25) in das für US-Amerikaner so exotische Europa. Mehr noch als gegen hochhausgroße Elementarwesen, seinen Liebeskummer oder seine nervigen Klassenkameraden kämpft Spidey gegen die gängigen Probleme eines Marvel-Abenteuers.

Selbst ist der Mann – und die Spinne

Direkt nach den Ereignissen von „Avengers: Endgame“ muss Spider-Man notgedrungen mehr Verantwortung übernehmen. Doch auch eine freundliche Superhelden-Spinne von nebenan braucht mal Urlaub und so geht Parker mit seiner Schulklasse auf eine Reise durch Europa. Lange währt die Erholung aber nicht und die Realität in Person von Nick Fury (Samuel L. Jackson, 72) holt ihn ein.

Zu allem Überfluss sorgt in Venedig auch noch ein Wasser-Ungeheuer für Angst und Schrecken. Wer außer Spider-Man könnte ihm Einhalt gebieten, denkt sich Parker. Dabei wollte er den Europa-Trip doch eigentlich nutzen, um Schwarm MJ (Zendaya, 25) seine Liebe zu gestehen. Abhilfe für sein Dilemma scheint wie auf Zuruf ein neuer Held namens Mysterio (Jake Gyllenhaal, 40) zu schaffen, dessen Name wahrlich Programm ist.

„Fack ju Speidermän 2“

Die typische Highschool-Angst eines Nerds gehört zu Spider-Man wie der Hammer zu Thor – was wohl ein Grund dafür war, warum Andrew Garfield (38) als super schöner, super lässiger Superheld in „The Amazing Spider-Man“ alles andere als „amazing“ ankam. Holland beweist dagegen auch in seinem zweiten Solo-Abenteuer, dass er die perfekte Besetzung für die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft ist. Einzig verschiebt „Far From Home“ den Schwerpunkt in seiner ersten Hälfte zu sehr auf den K(r)ampf in der Schulklasse.

So erinnert „Far From Home“ am Anfang eher an den Klassenfahrt-Klamauk eines „Fack ju Göhte 2“. Klischee-beladene Mitschüler – der Schnösel, der Nerd, der Schönling, das Püppchen – gehen schnell nicht nur Peter Parker auf die Nerven. Zumal der sich nicht mit weltlichen Schrecken wie „Chilis in Kondomen“ oder „Tischtennisbällen in Mumus“ herumschlagen muss, sondern mit einem anhänglichen Nick Fury, Drohnenangriffen auf seine Mitschüler und amoklaufenden Elementarwesen.

„Aus großer Macht folgt große Verantwortung“ – der Film

Das Problem an der Sache: Die Aussage des Films ist eine, die für Spider-Man-Zuschauerinnen und -Zuschauer altbekannte: „Aus großer Macht folgt große Verantwortung“. Ist ja schon gut, Onkel Ben aka Nick Fury! Dass der Film es dennoch schafft, Spider-Mans Zerrissenheit zwischen Teenager-Leben und Superhelden-Aufgaben interessant zu porträtieren, ist Holland und MJ-Darstellerin Zendaya zu verdanken. Die war zum Zeitpunkt des Kinostarts 2019 zwar auch schon 22, versprüht im Verbund mit dem Titelhelden aber trotzdem glaubhafte, charmant-ungelenke und infantile Teenie-Verschossenheit.

Tom Holland in den Niederlanden

Geografisch ist Spider-Man bei seinem Europa-Trip vielleicht „Far From Home“. Filmisch verweilt sein neuester Kino-Einsatz aber in sehr heimischen Marvel-Gefilden. Allen voran beim Problem, mit dem sich alle Marvel-Helden auf Solopfaden seit „Avengers“ herumschlagen müssen: Von gefühlt 300 Recken kann wirklich niemand dem armen, 16 Jahre alten Peter Parker zur Hilfe eilen? Oder haben es die Avengers nicht so mit Europa? Bezeichnend, dass selbst Nick Fury in Erklärungsnot gerät, als sich Peter Parker über mangelnde Unterstützung beschwert.

Und so bereist Spider-Man in bester Bond-Manier und im Alleingang diverse Länder wie Italien (Venedig), Tschechien (Prag), England (London), Deutschland (Berlin) oder ein Dörfchen in den Niederlanden. Einzig der nagelneue und charismatische Avengers-Anwärter Mysterio (Gyllenhaal) schlägt sich auf seine Seite, um gegen die „Elementals“ anzutreten. Eine vielversprechende und von Gyllenhaal mit viel Inbrunst gespielte Rolle.

Komplott der beleidigten Leberwürste

Ohne zu viel verraten zu wollen, verbirgt sich hinter den gesichtslosen Elementarwesen natürlich ein größeres Übel, dessen Motivation doch arg konstruiert und unglaubwürdig daherkommt. Statt des Titans Thanos (Josh Brolin, 53) gilt es eine Bande beleidigter Leberwürste zu besiegen – eine undankbare Aufgabe für alle Protagonisten, egal, auf welcher Seite sie kämpfen.

Dass daraus dennoch interessante Action-Schauwerte entstehen, hat mit den Fähigkeiten des brandneuen Reckens Mysterio zu tun. In allzu vielen Momenten driftet das Gezeigte aber dann doch in optischen Videospiel-Bombast ab. Das ist allerdings ein Problem im Comicfilm-Genre, mit dem der Spinnenmann wahrlich nicht allein dasteht. Zumindest aber bietet „Far From Home“ eine „Entschuldigung“ für zuweilen arg künstlich wirkende Kämpfe…

Fazit:

Tom Holland hat in „Spider-Man: Far From Home“ alle acht Spinnen-Hände voll zu tun, sein Gefühls-Wirrwarr, den Klassenfahrt-Klamauk und die Superhelden-Action durch die Handlung zu jonglieren. Er macht das gewohnt sympathisch und auch MJ-Darstellerin Zendaya ist ein Pluspunkt des Streifens. Das größte Highlight spart sich der Film aber für seine After-Credit-Szene auf.

(stk/spot)

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