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„Tatort: Wunder gibt es immer wieder“: Wie ist der neue München-Krimi?

Dieses Mal geht es aufs Land. Im „Tatort: Wunder gibt es immer wieder“ ermitteln die Münchner Kommissare in einem Kloster im malerischen Voralpenland.

"Tatort: Wunder gibt es immer wieder": Die Kommissare Ivo Batic (Miroslav Nemec) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) verhören Schwester Antonia (Maresi Riegner).. © BR/Roxy Film GmbH/Hendrik Heiden
"Tatort: Wunder gibt es immer wieder": Die Kommissare Ivo Batic (Miroslav Nemec) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) verhören Schwester Antonia (Maresi Riegner).. © BR/Roxy Film GmbH/Hendrik Heiden

Mit dem „Tatort: Wunder gibt es immer wieder“ (19.12, 20:15 Uhr, das Erste) steht einer der seltenen Fälle an, in dem die Münchner Ermittler Ivo Batic (Miroslav Nemec, 67) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl, 63) auf dem Land tätig werden.

Darum geht’s im Krimi

Die Ermittlungen in einem Mordfall führen die Münchner Kommissare Ivo Batic und Franz Leitmayr nach Dannerberg im Voralpenland. Dort hatte der Tote in einem Nonnenkloster zuletzt als Wirtschaftsprüfer zu tun. Das gottesfürchtige Leben scheint jedoch nur auf den ersten Blick beschaulich. Schnell verdichten sich die Hinweise, dass der Hausmeister des Klosters in die Tat verwickelt ist. Doch was ist das Motiv? Gab es Unregelmäßigkeiten in den Büchern, die der Wirtschaftsprüfer aufzudecken drohte?

Nicht weniger irritierend sind zwei Gesandte aus Rom, die parallel zu Batic und Leitmayr eigene Untersuchungen anstellen. Wollen die Nonnen etwa eigene Verfehlungen vertuschen? Und lauern hinter den Klostermauern am Ende noch andere wundersame Geheimnisse?

Lohnt sich das Einschalten?

Ja, wenngleich der eigentliche Mordfall ein bisschen zu konstruiert wirkt.

Abgesehen davon ist das Aufeinandertreffen zweier ganz unterschiedlicher Welten aber sehr spannend anzusehen. „In der Welt der Frauen geht es im Kern um das Erhalten einer Gemeinschaft – und um ganz individuelle Gefühle. Ihr geregelter Alltag lässt Raum für Gespräche und neben viel täglicher Arbeit im Kloster auch für Schönes“, erklärt Regisseurin Maris Pfeiffer (59, „Tatort: Mit ruhiger Hand“). Auf der anderen Seite steht die Welt der Männer. Gemeint ist jene „des Hausmeisters und seines Helfers, der Vatikanermittler und die der Kommissare Batic und Leitmayer“, so Pfeiffer weiter. „Es ist eine Welt, die mehr von Logik und praktischen Fragen geprägt ist, auch die Welt großer Gesten und dicker Autos“, sagt sie.

Und es gibt viele sehr sehenswerte Einzelszenen: Die gewitzte Auseinandersetzung von Batic und Leitmayr mit der Kirche an sich und dem Klosterleben der Nonnen im Konkreten, die Kommissare auf der Suche nach dem Netz, Assistent Kalli (Ferdinand Hofer, geb. 1993) im etwas anderen Homeoffice oder die durchaus überraschende Auflösung der Ermittlungen der Vatikanvertreter…

Von den dargestellten Nonnen ist trotz optischer Uniformität jede ein echter Charakter. „Sie sind keine entrückten Wesen“, findet auch die Regisseurin. Es gebe mehr Verbindendes als Trennendes und mehr Gemeinsamkeiten als man denken würde. „So sind aus den Nonnen im Film sechs ganz unterschiedliche Frauenfiguren geworden, die, wie wir alle, Sehnsüchte, Fantasien und Ängste haben, die ihr Handeln bestimmen“, so Pfeiffer.

Berlin-„Tatort“-Fans bekommen hier im Übrigen schon mal die Gelegenheit, sich Filmstar Corinna Harfouch (67, „Deutschland 89“) in dem Krimiformat anzusehen – wenngleich als Nonne und damit in einer ganz anderen Rolle als die der künftigen Kommissarin…

Dieser Landkrimi ist vor und in der höchst malerischen und zugleich puristischen Kulisse des Karmeliten-Klosters Reisach in Oberaudorf im Landkreis Rosenheim gedreht worden. Die sehr idyllische Atmosphäre in dem alten Gemäuer und im Garten ist wirklich schön eingefangen – nachts ist es allerdings nicht mehr ganz so malerisch. 

(ili/spot)

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