Jüngst wurde die bisher größte Krebsstudie veröffentlicht. Sie untersuchte die Mutationen, die die Krankheit entstehen lassen. Die Wissenschaft geht davon aus, dass damit nun die häufigsten Mutationsarten und ihre DNA-Signaturen offenliegen. Dies kann auch einen Meilenstein in der Krebs-Behandlung bedeuten, die wesentlich individueller auf die Patient*innen zugeschnitten werden könnte.
Studie lässt auf gezielte Krebs-Behandlung hoffen
Die Herausforderung in der Krebsforschung ist, dass schon eine einzelne Krebszelle eine Vielzahl verschiedener Mutationen aufweisen kann. Doch nur wenige dieser Mutationen geben Aufschluss darüber, wie und unter welchen Bedingungen ein Tumor entsteht. Das macht es der Forschung so schwer, Krebs zu verstehen und zu heilen.
In diesen Mutationen Muster zu identifizieren und zu benennen, stellt daher einen wichtigen Meilenstein für die Krebs-Behandlung dar. Wenn wir die Krankheit mehr und mehr verstehen und auf Gewisse Genmutationen eingrenzen, können folglich auch gezielte Therapiemethoden für die jeweiligen Fälle entwickelt werden.
Ein Team aus Wissenschaftler*innen hat sich in der bisher größten Studie auf dem Krebs-Gebiet viele Millionen Mutationen in mehr als 12.000 Genomen angeschaut. Die spanische Krebsforscherin Núria López-Bigas betont, dass der enorme Umfang der Analyse von außerordentlicher Bedeutung ist:
[Die Ergebnisse] haben eine Menge Potential in der Diagnose und um zu verstehen, wie die Tumore entstehen.
Núria López-Bigas
Dabei konnten sie ein Muster von DNA-Veränderungen identifizieren, die die Ursachen von Krebs in puncto Umweltbedingungen aber auch auf Gen-Ebene benennen, wie nature berichtet. Das kann auch die Krebs-Behandlung verändern.
Häufigste Mutationen nun entdeckt
Die Bioinformatikerin und Co-Autorin der Studie Serena Nik-Zainal versteht die Krebsforschung wie eine Spurensuche: „Die Fußabdrücke mögen zufällig aussehen, sind es aber nicht – sie treten aus einem ganz bestimmten Grund auf.“ Genauso wie man die Fußabdrücke in einem Wald von Tieren, erwachsenen Menschen oder Kindern unterscheiden kann, könne man auch bei der Analyse von Krebsmutationen entsprechende Spuren und Muster entdecken.
In besagter Studie konnte nun eine Vielzahl neuer Spuren und Fußabdrucke identifiziert werden. Es kann davon ausgegangen werden, dass so nun die häufigsten Mutationen identifiziert wurden, die eine Krebs-Behandlung notwendig machen.
Dennoch will man künftig auch nach außergewöhnlicheren Mutationen Ausschau halten, um auch seltenere Krebsarten zielgerichtet behandeln zu können. In der aktuellen Krebs-Behandlung stand auch schon mal eine Impfung gegen Krebs im Raum. Auch werden immer wieder neue Methoden ausprobiert, um Krebs zu heilen.
Quelle: nature
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