Längst ist Amazon nicht mehr „nur“ ein Online-Versandhändler. Der Konzern macht mitunter in Musik, Filme, Serien und auch Videospiele. Christoph Hartman ist Chef von Amazon Games und meint, die Branche werde in Zukunft eine nicht unwesentliche Entwicklung durchmachen. Konkret erwarte er immer mehr Übernahmen und Fisionen.
Amazon Games: Ein Manager im Interview
Schon im vergangenen Jahr habe man einiges von diesem Trend mitbekommen, etwa bei Take-Two oder Microsoft. Am Ende würden in der Videospielbranche in Folge zahlreicher Konsolidierungen nur noch einige wenige Unternehmen übrigbleiben. „Auf lange Sicht sind wir alle tot. Jedes Unternehmen, solange der Staat nicht eingreift, wird in irgendeiner Form als Monopol enden“, meint Hartman im Interview mit GameSpot.
„Nicht, dass ich damit sagen will, dass [wir bei Amazon Games] das anstreben. Was ich damit sagen will, ist, dass es immer weniger Akteure gibt. Ich mache das schon seit 25 Jahren, und die Anzahl der Spielefirmen, die ich damals gesehen habe, ist heute… Activision wird gerade verkauft. Wer bleibt übrig? Take-Two und EA. Take-Two, ich weiß nicht, ich denke, mit GTA lenkt jeder davon ab, weil es eine Einladung für Ärger ist… Und EA, da gibt es all das Gemurmel da draußen…“
Christoph Hartman
Entwickeln statt kaufen
Vor kurzen erst hatte sich auch Hartman an einem EA-nahen Geschäft beteiligt. So wird ein neues Büro von Amazon Games in Montreal durch ehemalige Entwickler der Shooter-Reihe „Rainbow Six“ geleitet. Zunächst habe das ehemalige Ubisoft-Team bei EA unterschreiben wollen. Wie Hartman aber erklärt, konnte er sie davon überzeugen, stattdessen zu Amazon zu kommen.
„EA war kurz davor, sie unter Vertrag zu nehmen. [Sie] riefen bei EA an und sagten: ‚Ich werde Christoph nehmen, weil er anscheinend Spiele bekommt'“, so Hartmann. Er selbst ziehe es vor, Amazon Games und dessen Teams organisch aufzubauen, und eine neue IP zu schaffen, die in Gänze ihm gehört. Zwar dauere das länger, doch sei es für den Manager attraktiver.
„Meiner Erfahrung nach funktioniert die Hälfte der Spielefirmen, die man kauft, nicht. Das klingt nach so viel Arbeit. Da kann man genauso gut bei Null anfangen“, sagte er.
Quelle: GameSpot
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