Sie wollen den Mond erkunden, Menschen zum Mars bringen und mit dem James-Webb-Weltraumteleskop Geheimnisse weit entfernter Galaxien lüften. Die NASA hat große Ambitionen, die auch mit hohen Ausgaben einhergehen. Ein Bericht des United States Government Accountability Office (GAO) lässt jedoch nun darauf schließen, dass sie um einiges sparsamer werden müssen.
NASA wird zu teuer – wegen schlechtem Management
In dem Schriftstück beziehen sich die Mitarbeitenden des GAO vor allem auf die exorbitanten Kosten von Artemis. Die Mondmission verschlinge zu viel Geld, was schlichtweg auf ein schlechtes Zeitmanagement zurückzuführen sei.
Die NASA hat mit diesem Programm die Vision ein zweites Mal Menschen auf den Mond zu bringen. Um das bis 2030 zu ermöglich, ist eine Reihe mehrerer, kleinerer Experimente und Missionen notwendig. Doch gerade in der Koordination und Zusammenwirkung der verschiedenen Teilprojekte fehle es der NASA am entsprechenden Management.
Anders als bei anderen US-Behörden hadere es hier bereits am Personalmanagement. Es scheint, es wäre Artemis ihnen bereits über den Kopf gewachsen, da es der NASA laut des GAO unfassbar schwer viele eine flexible Szenarienplanung aufzustellen. Konkret bedeutet das: Es ist völlig unklar, wie viele Ressourcen noch in Artemis fließen müssen. Aber was bedeutet das jetzt für diese und weitere Missionen?
Steht die NASA bald ohne Geld da?
Bereits im Vorjahr ließ die GAO ähnliche Kritik verlauten. In einer Pressemitteilung aus dem vergangenen Jahr fand die Politikerin des US-Repräsentantenhauses Eddie Bernice Johnson direkte Worte für die Raumfahrtbehörde:
„Der heute veröffentlichte GAO-Bericht sollte sowohl für die Führung der NASA als auch für die Mitglieder des Kongresses ein klarer Weckruf sein, dass die Artemis-Mond-Mars-Initiative der NASA in ernsthaften Schwierigkeiten steckt und starke Korrekturmaßnahmen erforderlich sein werden, wenn sie erfolgreich sein soll.“
Eddie Bernice Johnson
Diesen hat man augenscheinlich überhört. Die diesjährige Analyse lässt hier und da jedoch auch ein wenig Lob durchscheinen. Im präventiven Risikomanagement habe die NASA „vor kurzem Schritte unternommen“, die grundlegend als Verbesserung angesehen werden können.
Nichtsdestotrotz schließt der Bericht mit einer ganzen Reihe von Empfehlungen und weiteren Optimierungen. Die NASA habe diese bereits angenommen und arbeite gegenwärtig an der Umsetzung. Es bleibt demnach abzuwarten, ob es bei dieser wiederholten Rüge bleibt oder die US-Raumfahrtbehörde bald ein wenig mehr auf ihr Budget achten muss.
Quelle: GAO, Committee on Science, Space and Technology
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