Tesla ist nur eines von vielen Unternehmen am Markt, die versuchen, vollelektrische Fahrzeuge zu erschwinglichen Preisen anzubieten. Aktuell gelingt das dem Automobilhersteller unter der Führung Elon Musks noch nicht, ein Modell für unter 25.000 US-Dollar soll sich aber bereits in Planung befinden. Doch steht sich der Konzern mit seinen Elektroautos offenbar nicht nur selbst im Weg. Glaubt man dem Chef des französischen Autobauers Renault, Luca de Meo, behindert Tesla das gesamte Segment.
Elektroautos durch Tesla gedrosselt?
Es seien vor allem die drastischen Preissenkungen, mit denen Musk die Branche störe, warnt de Meo im Interview mit der Financial Times. Bei potenzielle Kundinnen und Kunden zerstöre die Strategie Teslas die Wertvorstellungen für Elektrofahrzeuge. Vor allem jene Menschen, die sich bereits ein Modell zugelegt hätten, würden auf diese Weise stark verunsichert. Sie könnten nicht mehr richtig einschätzen, wie viel ihr fahrbarer Untersatz tatsächlich wert sei.
„Ich hoffe, dass [Tesla] weiterhin auf Null reduzieren wird, aber wir werden weiterhin den Wert unserer Elektrofahrzeuge schützen“, so der 55-Jährige. „Das zerstört den Wert für den Kunden, das ist gewiss, wenn man das macht.“ Es sei sogar schon zu Beschwerden gekommen, weil sich der Wert gekaufter Elektroautos wegen Teslas Preisstrategie quasi über Nacht maßgeblich verringert habe.
Renault sei mittlerweile in Folge einiger herber Rückschläge „zurück im Spiel“. Das Unternehmen sei nun bereit, denn es habe seine Grundlagen gründlich bereinigt. Es werde, so der italienische Manager, kein Zurück mehr geben.
Renault erfindet sich neu
Gemeinsam mit Nissan und Mitsubishi wolle Renault die zukünftigen Herausforderungen der Branche in Angriff nehmen. Das erklärte die Allianz bereits im Rahmen einer Pressekonferenz am 6. Februar. Auch diese Zusammenarbeit scheint de Meo hinsichtlich der Erreichung der diesjährigen Unternehmensziele zuversichtlich zu stimmen.
So rechne der Autobauer für 2023 mit einer Gewinnspanne von mindestens sechs Prozent sowie einem Cashflow von mindestens zwei Milliarden Euro. Dennoch: Auch heute noch sehe sich der Konzern mit einem „relativ schwierigen Umfeld“ konfrontiert. Dafür seien neben Teslas Preissenkungen für Elektroautos auch Engpässe in der Chipproduktion, steigende Kosten sowie Logistikprobleme verantwortlich.
Quelle: Financial Times; YouTube/Renault Group
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