In den letzten Jahren ist die Verbreitung von digitalem Stalking immer besorgniserregender geworden. Dabei setzen die Täterinnen und Täter Technologien ein, um ihre Opfer umfangreich zu überwachen. Auch am iPhone, das eigentlich als sicher gilt, haben sie nun eine Hintertür im Feature für WLAN-Backups entdeckt. Sie ist einfach einzurichten, dafür aber umso schwieriger zu entdecken.
iPhone: WLAN-Sync spielt Stalker*innen in die Karten
Unter Berufung auf das Sicherheitsunternehmen Certo erklärt heise online, dass Überwachungs-Tools Backup-Daten von iPhones verarbeiten und so tiefe Einblicke in Textnachrichten, Anrufe, Fotos, Browserverläufe, GPS-Standortdaten und sogar Nachrichten, die du über WhatsApp und vergleichbare Messenger-Apps versendest und empfängst, ermöglichen. Diese Spionagesoftware wird als Kontrollinstrument für Eltern vermarktet, ist aber auch speziell auf die Überwachung von Stalking-Opfern ausgerichtet.
Um diese Methode anwenden zu können, muss der Stalker oder die Stalkerin zunächst physischen Zugriff auf das Gerät des Opfers haben. Ist ein WLAN-Backup einmal eingerichtet, findet es in der Regel etwa alle 24 Stunden statt. Dank einer Weiterleitung auf die Server des App-Anbieters lassen sich die gespeicherten Daten auch ohne iPhone aus der Ferne abrufen.
Problematisch ist heise online zufolge, dass iOS ab der Version 13 in den Einstellungen nicht mehr anzeigt, ob das WLAN-Backup eingeschaltet ist. Dadurch kann die Spionage lange Zeit unentdeckt bleiben, während Angreifer*innen weiterhin alles nachlesen können, was du über den Tag hinweg geschrieben hast.
So wehrst du dich
Die wohl sicherste Methode, um dich gegen derartige Attacken zu wehren, ist wohl die regelmäßige Überprüfung deiner Backup-Einstellungen am iPhone. Das ist in erster Linie dann nötig, wenn du ohnehin schon den Verdacht hast, ausspioniert zu werden. Folge in einem solchen Fall folgender Anleitung:
- Öffne die Einstellungen auf deinem iPhone und wähle „Allgemein“.
- Gehe anschließend auf „iPhone übertragen/zurücksetzen“ und „Zurücksetzen“.
- Tippe nun auf „Netzwerkeinstellungen“.
Auf diese Weise unterbrichst du die Kopplung mit dem Empfänger des Backups. Mit einem neuen Tool von Certo sollst du zudem noch einfacher überprüfen können, ob WLAN-Sync aktiv ist, um die Verbindung gegebenenfalls schneller zu kappen.
Quelle: heise online; Certo
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