Bislang galten mehrere Länder in Südamerika als Halter der größten Lithium-Vorkommen. Im Iran lagern anscheinend aber auch Millionen Tonnen des „weißen Goldes“. Hier wird nun Missbrauch befürchtet.
Riesiges Lithium-Vorkommen im Iran
Ganz plötzlich gehört der Iran zu einer der größten, weltweiten Lagerstätten für Lithium. Fast neun Millionen Tonnen des Minerals fand man in der Provinz Hamadan im westlichen Teil des Landes. Das erklärte kürzlich der Generaldirektor des Exploration Affairs Office des Ministeriums für Industrie, Bergbau und Handel, Ebrahim Ali Molla-Beigi laut Financial Tribune.
Da es sich dabei um das erste Vorkommen des Landes handelt, hofft man nun, auf ähnliche Reserven in anderen Teilen des Landes zu stoßen. „Der Iran ist eines der wenigen Länder, die über substanzielle Reserven seltener Erdelemente und wertvoller Metalle verfügen“, Molla-Beigi weiter.
Sollten die Angaben stimmen, läge der Iran im Ranking der größten Lithium-Vorkommen nach Chile und vor Australien auf dem vierten Platz, wie The Register berichtet:
- Bolivien: 21 Millionen Tonnen
- Argentinien: 20 Millionen Tonnen
- Chile: 11 Millionen Tonnen
- Iran: 8,5 Millionen
- Australien: 7,9 Millionen Tonnen
- China: 6,8 Millionen Tonnen
Möglicher nuklearer Einsatz von Lithium
Das neu gefundene Lithium-Vorkommen könnte nicht nur dem Iran zugutekommen. Durch eine vor zwei Jahren eingegangene Vereinbarung mit China könnte laut The Register auch dessen bereits extensive Kontrolle über die Lieferkette für strategisch und wirtschaftlich wichtige Mineralien stärken.
- Lesetipp: China entwickelt Batterien ohne Lithium
Eine nicht zu vernachlässigende Verwendungsmöglichkeit für Lithium, genauer das natürlich auftretende Isotop des Elementes – 6Li – ist eine Schlüsselkomponente für den Fusionsbrennstoff praktischer, thermonuklearer Waffen. Da der Iran sehr an der Entwicklung eigener Atomwaffen interessiert ist, könnte dies eine Rolle spielen. Zudem seien Lithium-Batterien auch in vielen Waffensystemen zu finden.
Quellen: Financial Tribune, The Register
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