In der Regel erhalten Nutzer*innen von Amazon E-Mails, wenn ihre Bestellungen verschickt wurden oder abholbereit sind. Ganz aktuell gibt es aber einen weiteren Grund, warum sich der Konzern direkt an seine Kundschaft wendet: ein eigener Webbrowser.
Gibt es bald einen Amazon-Browser?
Auf Twitter postete Nicholas De Leon, leitender Reporter im Team Elektronik von Consumer Reports, einen Screenshot. Darin zu sehen ist eine an ihn gerichtete E-Mail von Amazon.com mit dem Betreff „Helfen Sie uns bei der Bewertung von Webbrowsern“. Dazu schrieb er:
„Hmm, denkt Amazon darüber nach, einen Webbrowser zu entwickeln? Ich bin mir nicht sicher, wie das sonst interpretiert werden könnte. @DanaMattioli“
Twitter/@nichlasdeleon
In der entsprechenden Benachrichtigung fragt Amazon nach der Teilnahme an einer Umfrage. Diese wiederum enthält Gizmodo zufolge detaillierte Fragen, darunter auch jene danach, „welche Funktionen Sie davon überzeugen würden, einen neuen Desktop-/Laptop-Browser von Amazon herunterzuladen und auszuprobieren“.
Eine besonders gezielte Frage lautete zudem: „Stellen Sie sich vor, es gibt einen neuen Desktop-/Laptop-Browser von Amazon, den Sie benutzen können. Wählen Sie aus, über welche der folgenden Punkte Sie am liebsten mehr erfahren würden.“
Insgesamt sollen in der Umfrage Themen wie Datenschutz, geräteübergreifende Synchronisierung von Passwörtern und Shopping-Funktionen genannt werden. Auf eine Statementanfrage antwortete Amazon bislang nicht.
Das könnte ein Amazon-Browser bedeuten
Es scheint, als würde Amazon ernsthafte Schritte in Richtung eines eigenen Webbrowsers gehen. Wie Gizmodo weiter erklärt, kommt diese Entscheidung zu einem Zeitpunkt, an dem das ungewöhnliche Auswirkungen auf das Werbegeschäft hätte.
So stehe die Werbeindustrie vor einem großen Wandel, weil Google im Begriff sei, Cookies von Drittanbietern in Chrome, dem weltweit beliebtesten Webbrowser, abzuschaffen. Und damit auch eine der wichtigsten Möglichkeiten für Unternehmen, Verbraucher*innen für Werbung zu verfolgen.
Viele denken bei Amazon nicht an ein Werbeunternehmen. Dabei erzielt der Konzern enorme Marketingeinnahmen. Amazons Werbegeschäft hat 2022 fast 38 Milliarden Dollar erwirtschaftet. Das ist mehr als man mit Prime und allen anderen Abonnementdiensten zusammen verdienen würde.
Quellen: Twitter/ @nicholasdeleon, Gizmodo
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