Wasser in Flaschen ist eine bequeme Methode, um unterwegs hydriert zu bleiben. Aber was passiert, wenn du feststellst, dass die Wasser-Haltbarkeit ihren Zenit überschritten hat? Obwohl die meisten Menschen davon ausgehen, dass abgelaufenes Wasser in Flaschen harmlos ist, gibt es einige Dinge zu beachten.
Wasser-Haltbarkeit hängt (auch) von Lagerung ab
Nach Angaben der FDA (via Food Safety Magazine) kann Wasser in Flaschen unbegrenzt haltbar sein. Dazu müsse man diese lediglich richtig lagern. Unsachgemäß gelagertes Wasser kann jedoch mit der Zeit giftig oder verunreinigt werden.
In Flaschen abgefülltes Wasser kann ein Verfallsdatum haben, das angibt, wann das Wasser aufgrund von ausgelaugten Chemikalien anfängt, schlecht zu schmecken. Dieses Datum sagt jedoch nichts über den Gehalt an giftigem Mikroplastik im Wasser aus. Deshalb ist es wichtig, den Unterschied zwischen Wasser, das nicht gut schmeckt, und Wasser, das dich krank machen könnte, zu kennen.
Vorsicht bei heißem Wasser
Mit der Zeit kann abgefülltes Wasser schal werden, oft weil die Flasche anfängt zu zerfallen und mikroskopisch kleine Chemikalien in das Wasser abgibt. Jede Flasche gibt ein wenig Chemikalien ab, aber manche sind giftiger als andere. Ein Beispiel dafür ist Antimon. Die Chemikalie kann deinen Magen und Darm schädigen. Phthalatester wiederum kann dein endokrines System stören können.
Das endokrine System (auch Hormonsystem) dient der Kommunikation zwischen verschiedenen Organen. Das System besteht aus einer Reihe von Drüsen und Organen, die Hormone freisetzen, um essenzielle Körperfunktionen zu steuern. Eine Störung kann sich etwa in der Unterfunktion bestimmter Organe äußern.
Glasflaschen setzen weniger Antimon und Phthalatester frei als Plastikflaschen, und auch PET-Flaschen sollten nicht genug Chemikalien freisetzen, um das Wasser darin giftig zu machen. Heißes Wasser kann jedoch größere Mengen an Chemikalien auflösen als Wasser mit Zimmertemperatur.
Eine Studie zeigte schon 2019, dass PET-Flaschen, die über 86 Grad Celsius erhitzt werden, eine übermäßige Menge an Phthalatestern freisetzen können. Flaschen, die über 140 Grad Celsius erhitzt werden, können wiederum gefährliche Mengen an Antimon freisetzen, so eine weitere Forschungsarbeit. Eine abgelaufene Wasserflasche aus dem Kühlschrank mag also sicher zu trinken sein, die Flasche, die du im heißen Kofferraum deines Autos oder auf einem sonnigen Regal vergessen hast, ist es wahrscheinlich nicht.
Gefährliche Mikroben in Trinkwasser
Obwohl die Menge an Chemikalien in abgelaufenem Wasser normalerweise unter den von der FDA festgelegten Grenzwerten liegt, können in seltenen Fällen schädliche Mikroben das Wasser in Flaschen verunreinigen. Unternehmen, die Wasser in Flaschen abfüllen, wenden strenge Verfahren an, um die Hygiene ihrer Produkte zu gewährleisten. Dennoch können Unfälle passieren.
So wurde zum Beispiel im April 2016 in einigen Geschäftsräumen in Spanien mit Norovirus verseuchtes Quellwasser abgefüllt. Darüber berichtete mitunter The Guardian. Wenn du eine Flasche über einen längeren Zeitraum im Sonnenlicht stehen lässt, können sich Mikroben wie diese vermehren.
Quellen: Food Safety Magazine; „Phthalate Esters and Their Potential Risk in PET Bottled Water Stored under Common Conditions“ (MDPI, 2019); „Antimony and PET bottles: Checking facts“ (Chemosphere, 2020); The Guardian
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