Jedes Jahr veröffentlicht Apple fortschrittliche Smartphones, die als zuverlässig und sicher gelten, aber auch als süchtig machend empfunden werden. Apple CEO Tim Cook warnt davor und verfolgt die Philosophie, dass das iPhone nicht übermäßig genutzt werden sollte.
iPhone: Tim Cook warnt vor Fehler
„Meine Philosophie ist, man macht was falsch, wenn man mehr auf das Telefon schaut als in die Augen des anderen“, erklärte der 62-Jährige im Interview mit GQ. Das sei einer der Gründe dafür, dass Apple in den vergangenen Jahren Funktionen wie Screen Time einführte. Sie erstellt tägliche und wöchentliche Aktivitätsberichte, auf deren Basis du deine Smartphone-Nutzung haargenau nachverfolgen kannst.
Optionen wie diese sind dazu gedacht, Nutzerinnen und Nutzern einen besseren Überblick zu verschaffen und die Möglichkeit zu geben, sich selbst und ihr Verhalten zu reflektieren. Drei Anzeichen können dir verraten, ob du zu viel am Handy bist. Überraschend scheint aber, dass selbst jemand wie Cook, dessen Unternehmen in erster Linie für das iPhone bekannt ist, Aussagen wie diese tätigt.
Anlass dazu gibt dem Apple-Chef offenbar auch der Blick in die Zukunft. „Kinder werden digital geboren, sie sind jetzt digitale Kinder“, so Cook. „Und ich denke, es ist wirklich wichtig, dem Ganzen ein paar feste Grenzen zu setzen. Wir stellen Technologie her, um Menschen in die Lage zu versetzen, Dinge zu tun, die sie nicht tun konnten, Dinge zu schaffen, die sie nicht schaffen konnten, Dinge zu lernen, die sie nicht lernen konnten. Und das ist es, was uns wirklich antreibt. Wir wollen nicht, dass die Leute unsere Telefone zu oft benutzen. Dafür haben wir keine Anreize. Wir wollen das nicht. Wir stellen Werkzeuge zur Verfügung, damit die Leute das nicht tun.“
Der Mensch Tim Cook
Wenngleich das GQ-Interview in erster Linie auf die Strategie des Konzerns abzielt, kommt es immer wieder auch auf den CEO und dessen menschliche Seiten zurück. Seien es ganz alltägliche Dinge wie Frühsport – er selbst sei kein Fan davon – oder aber einschneidende Ereignisse wie das öffentliche Outing Cooks.
„Ich bekam Briefe von Kindern, die irgendwo im Internet gelesen hatten, dass ich schwul bin“, so der Apple-Chef. „Und sie waren am Ende ihrer Kräfte. Sie wurden von ihren Familien verstoßen und in gewisser Weise aus dem Leben geschrieben. Und ich fühlte mich verantwortlich, etwas zu tun. Ein Teil dessen, was sie sehen müssen, ist, dass das Leben nicht zu Ende ist. Und so bin ich diesen Kompromiss mit meiner eigenen Privatsphäre eingegangen.“
Doch obwohl Cook an dieser Stelle bewusst seine eigene Privatsphäre beschnitt, sei ihm die der Nutzerinnen und Nutzer des iPhones umso wichtiger.
Apples Zukunft bis 2030
„Wir sind der Meinung, dass Privatsphäre ein grundlegendes Menschenrecht ist“, erklärt der Unternehmer. Deshalb versuche Apple, seine Produkte so zu gestalten, „dass wir so wenig Daten wie möglich sammeln“. Ebenso wichtig sei, „dass wir den Nutzer in den Kontrollstuhl setzen, wo es seine Daten sind und er entscheidet, was er damit machen will.“
Bei Apple handele es sich um ein geheimnisvolles Unternehmen. Allerdings habe sich ebendieses Unternehmen auf der Werteseite neu verdrahtet. „Denken Sie an die Umwelt – wir sprechen darüber, wie wir im Jahr 2030 aussehen werden. Wir sprechen über unsere Fahrpläne, um dorthin zu gelangen.“
Abzuwarten bleibt, inwiefern Apple und das iPhone mit wichtigen Faktoren der Nachhaltigkeit arbeiten und diese mit ihren Zukunftsplänen vereinen werden.
Quelle: GQ
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