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Großer Elektroauto-Hersteller soll jahrelang Eigentümer ausgespäht haben – zum Spaß

Die Videoaufnahmen mit Hilfe der vielen Kameras in Tesla-Autos sorgen gerade für Probleme. Mitarbeitende sollen jahrelang Eigentümerinnen und Eigentümer beobachtet haben und diese Eindrücke intern geteilt haben. Nun wird geklagt.

Frontansicht eines Tesla Model S.
© terryleewhite - stock.adobe.com

Elektroauto Reichweite - Diese E-Autos fahren am weitesten

Elektroautos kommen herkömmlichen Verbrennern bezüglich der Reichweite immer näher. Hier werden die Spitzenreiter vorgestellt.

In Sachen Elektromobilität ist die Firma Tesla schon lange ganz vorne mit dabei. Mit den eigenen Fahrzeugen trägt man sehr erfolgreich zur Popularisierung der neuen Autos bei. Darüber hinaus sind sie mit starken und vielfältigen Features ausgestattet, wozu auch mehrere Kameras gehören. Diese haben dem Unternehmen aber jüngst eine Klage eingebrockt. Denn die mit ihnen gemachten Aufnahmen wurden firmenintern herumgereicht.

Tesla: Videos von Eigentümern von Belegschaft geteilt

Erst vor Kurzem berichtete die Nachrichtenagentur Reuters, dass seit 2019 zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Tesla Fotos und Videos von Kundinnen und Kunden in internen Chats geteilt haben sollen. Die Inhalte variierten dabei von harmlos (Aufnahmen von Straßenschildern) bis hin zu höchst invasiv und potenziell kompromittierend.

So wird unter anderem ein Beispiel beschrieben, in dem sich ein Mann seinem Wagen splitternackt näherte. In einem anderen Video soll zu sehen sein, wie ein Tesla ein kleines Kind auf einem Fahrrad angefahren hat. Dem Bericht nach sollen diese und noch mehr Aufnahmen in zum Teil großen Chat-Runden geteilt worden sein.

Als Reaktion auf den Bericht liegt nun eine Sammelklage gegen das Unternehmen vor. Ihm wird der Verstoß gegen die Privatsphäre der Kundschaft vorgeworfen. Es drohen saftige Schadenersatzzahlungen.

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Identifikation von Fahrern potenziell möglich gewesen

Tesla-Autos kommen standardmäßig mit mehreren Außen- und auch Innenkameras daher, die verschiedene Funktionen erfüllen sollen. Unter anderem gibt es den sogenannten „Wächter-Modus“, bei dem die nähere Umgebung des Autos aufgezeichnet wird. Aber schon vor Jahren kam die Sorge auf, Tesla könnte Personen ausspionieren.

In der Tat bestand das Potenzial, anhand der Aufzeichnungen die genaue Identität von Personen festzustellen. Nicht nur sind diese klar zu sehen. Auch konnten Mitarbeitende intern einsehen, wo die Aufnahmen entstanden sind und somit möglicherweise den Wohnort herausfinden. Zudem bekamen sie Einblicke in Garagen, deren Alltag und ihre Familien.

Freilich gibt man bei Tesla an, die Privatsphäre schützen und nur Daten nach vorherigem Einverständnis sammeln zu wollen. Dass diese aber zur Belustigung der eigenen Belegschaft genutzt wurden, dürfte sicher niemand erwarten. Aus der Klage geht hervor, dass sich die Kameras grundsätzlich deaktivieren lassen. Allerdings verlöre man dadurch auch den Zugriff zum Autopiloten, der schließlich eines der Hauptverkaufsargumente ist.

Quellen: Reuters, Bezirksgericht Nord-Kalifornien

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