Elektroautos heben sich mittlerweile in zahlreichen Punkten von ihren weniger klimafreundlichen Vettern, den Verbrennern, ab. Ein Faktor, der den Stromern allerdings nach wie vor stark zu schaffen macht, ist ihr Preis. Tesla nutzt nun genau diesen Hebel und bietet einige Modelle für tausende Euro weniger an. Langfristig kann sich das auch auf den gesamten Markt auswirken.
Tesla senkt die Preise: Bis zu 6.000 Euro Ersparnis
Seit geraumer Zeit schon ist bekannt, dass Tesla als einer der ersten Hersteller von E-Autos seine Preispolitik anpassen will. Auf diese Weise soll es gelingen, auch mit Unternehmen in direkte Konkurrenz zu treten, die aktuell noch überwiegend auf Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor setzen. Den Startschuss setzte der Konzern aus dem kalifornischen Palo Alto bereits Mitte April.
So berichtete etwa der ADAC von Preissenkungen um zwischen 2.000 Euro beim Tesla Model 3 in der Basis-Ausführung bis zu 6.000 Euro beim Performance-Modell.
- Model 3: erhältlich ab 41.990 Euro (2000 Euro günstiger)
- Model 3 mit maximaler Reichweite: erhältlich ab 50.990 Euro (minus 3000 Euro)
- Model 3 Performance-Modell: erhältlich ab 54.990 Euro (6000 Euro Ersparnis)
- Model Y Performance-Modell: erhältlich ab 60.990 Euro
So bekommst du dein Elektroauto günstiger
Für Tesla-Kundinnen und Kunden bedeuten die angepassten Preise auch kurzfristig eine Ersparnis. Denn anders als bei anderen Herstellern lässt sich die Bestellung bis zur Lieferung des Fahrzeugs jederzeit stornieren.
Darum gibt Tesla die Preissenkung automatisch weiter. Wer ein entsprechendes Anschreiben erhält, liest darin laut ADAC:
„Heute haben wir neue Preise für das Model 3 und Model Y eingeführt. Ihre Bestellung wird innerhalb der nächsten 48 Stunden aktualisiert, sodass Sie von den neuesten Preisen profitieren.“
Tesla (via ADAC)
Wer sein Elektroauto bereits gekauft hat, profitiert in der Regel nicht nachträglich von gesunkenen Preisen. Es gibt im Fall von Tesla jedoch einen eventuellen Umweg. Denn: Hast du dein Auto ausschließlich per Telefon, Fax, Brief, E-Mail oder online (Fernabsatz) gekauft, so der ADAC weiter, besteht ein 14-tägiges Widerrufsrecht.
Ob Tesla auch diesen Käuferinnen und Käufern anschließend mit den neuen Preisen entgegen kommt, ist noch unklar. Auszuschließen ist es allerdings nicht. Wer es darauf ankommen lassen möchte, sollte prüfen, ob sich der getätigte Kauf noch fristgerecht nach Fernabsatzvorschriften widerrufen lässt.
Übrigens: Auch wenn du dein Elektroauto finanzierst, steht dir ein Widerrufsrecht zu. Lass dich dazu gegebenenfalls juristisch beraten.
Das bedeutet Teslas-Preispolitik für die Branche
Auf das Segment der Elektroautos könnte diese Entscheidung des CEOs Elon Musk nicht unwesentliche Auswirkungen haben. Mitgezogen ist etwa die Wolfsburger Volkswagen AG. Sie hat ihrem ID.3 eine Preissenkung von gut 4.000 Euro verpasst.
In den kommenden Monaten könnten sich Maßnahmen wie diese weiter häufen. Denn während die Prämien für den Kauf eines Stromers in zahlreichen Regionen, darunter die EU und die USA, sinken, lässt auch die Kaufkraft der Kundinnen und Kunden nach. Daher ist es denkbar, dass auch Mercedes, BMW und weitere ihre Preise anpassen könnten, um mit der erstarkenden Konkurrenz aus China mitzuhalten.
Tesla rudert leicht zurück
Obwohl Tesla selbst den initialen Wettbewerb angestoßen hatte, um Widersachen wie BYD das Wasser zu reichen, ist es ebendieses Unternehmen, das seine Preise nun auch wieder anhebt. In Nordamerika, China und Japan ist der Automobilhersteller bereits leicht zurückgerudert. Gänzlich negiert hat man die Anpassungen zwar nicht, doch stiegen die Preise der Elektroautos abermals um bis zu 290 US-Dollar, berichtet die IT Times.
Trotz dieses kleineren Rückzugs scheint es aber, als wolle Tesla auch weiterhin dem Umsatzwachstum Vorrang vor den Margen einräumen. Abzuwarten bleibt also auch weiterhin, inwiefern die neue Preispolitik auf den restlichen Markt überschwappen wird. Hilfreich könnten bei einem solchen Vorhaben auch neue Batterien des chinesischen Unternehmens CATL sein.
Quelle: ADAC; IT Times
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