Wann gilt man eigentlich als reich? Diese Frage beschäftigt viele Menschen. In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf die Einkommensgrenzen und zeigen auf, wie Wohlstand definiert wird. Dabei wirst du feststellen, dass das Gehalt niedriger als gedacht sein kann, um zu den reichsten zehn Prozent in Deutschland zu gehören.
Reichste 10 Prozent: Dieses Gehalt ist ausschlaggebend
Bist du reich? Die meisten von uns werden die Frage mit Sicherheit verneinen. Dabei ist es gar nicht mal so unwahrscheinlich, dass einige zumindest auf dem Papier hierzulande als reich eingestuft werden. Denn laut wissenschaftlichen Erhebungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) gelten Singles in Deutschland ab einem monatlichen Netto-Einkommen von 3.700 Euro zu den oberen zehn Prozent und gelten damit in Deutschland offiziell als reich.
Bei einem monatlichen Nettogehalt von 4.560 Euro können sich Alleinstehende zu den reichsten fünf Prozent zählen. Ab einem Betrag von 7.190 Euro gehören sie sogar zu den reichsten ein Prozent.
Paare ohne Kind sind im oberen Einkommensbereich überdurchschnittlich vertreten
Bei einem Zwei-Personen-Haushalt reicht sogar noch ein niedrigeres Netto-Haushaltseinkommen aus, um hierzulande als reich zu gelten. Dies liegt daran, dass Paare im Durchschnitt etwa 1,5-mal so viel Geld benötigen wie Singles. Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass Paare viele Kosten einfach teilen können.
Soweit die Theorie. Doch wie viel Geld müssen Paare ohne Kinder im Monat verdienen, um als reich zu gelten? Laut dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) wird ein gemeinsames Nettoeinkommen von 5.550 Euro benötigt, um zu den reichsten zehn Prozent der deutschen Bevölkerung zu gehören. Ab einem gemeinsamen Einkommen von 10.790 Euro im Monat zählen Paare ohne Kinder sogar zum reichsten ein Prozent.
Du möchtest wissen, wo du mit deinem Einkommen auch als wohlhabend giltst? Mit dem folgenden Rechner, kannst du ermitteln, wie reich du im Vergleich zu den anderen deutschen Bundesbürgerinnen und Bürgern bist:
Alleinerziehende: Nur jede*r hundertste unter den oberen zehn Prozent
Ganz anders sieht es hingegen bei den Alleinerziehenden aus. Sie sind nämlich nur äußerst selten unter den oberen zehn Prozent anzutreffen. So gehört nur jede*r Hundertste zu den oberen zehn Prozent. Doch wie wird Armut eigentlich in Deutschland definiert? Mit diesem Gehalt giltst du hierzulande offiziell als arm.
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Reichtum kann nur schwer übers Gehalt definiert werden
Doch kann man Reichtum wirklich über das eigene Gehalt definieren? Vermutlich nicht. Denn die Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft vernachlässigt viele Aspekte, die möglicherweise Einfluss auf die persönlichen Finanzen und den Lebensstil haben.
Zum Beispiel hat jemand, der Schulden oder Kredite aus der Vergangenheit zurückzahlen muss (wie zum Beispiel BAföG), nach Abzug aller Verpflichtungen deutlich weniger Geld zum Leben. Darüber hinaus macht es einen erheblichen Unterschied, ob jemand zur Miete wohnt oder ein Eigenheim besitzt. Andere Untersuchungen zeigen zudem, dass ein Großteil des Reichtums nach wie vor vererbt wird.
Zusammenfassend lässt sich festhalten: Das Nettoeinkommen ist lediglich einer von zahlreichen Indikatoren, die darüber entscheiden, ob eine Person per Definition reich ist oder eher zur Mittelschicht gehört. Dennoch steht eines fest: Mit einem guten Einkommen und der richtigen Sparstrategie kann man nach und nach ein solides Vermögen aufbauen.
Quellen: Institut der deutschen Wirtschaft (IW), Focus.de und businessinsider.de
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