Im Zuge immer populärer werdender KI-Technologien nehmen auch Debatten über Vorzüge und Gefahren darüber zu. Jene, die wegen der rasanten Verbreitung künstlicher Intelligenz besorgt sind, erhalten nun ein weiteres Argument für ihre Skepsis. Denn ein neuer Chat-Betrug sorgt gerade für Schlagzeilen und führt vor Augen, wie moderne Entwicklungen missbraucht werden können.
Chat-Betrug: Deepfake-Freund ergaunert stattliche Summe
Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, ereignete sich der neuartige Chat-Betrug in China. Ein Krimineller nutzte dafür eine Technologie zum Gesichtstausch, die auf künstlicher Intelligenz basiert. Damit gab er sich dann als Freund des Opfers aus und erbat eine Geldzahlung in Höhe von umgerechnet 622.000 US-Dollar.
Der Vorwand war, dass er das Geld für eine Auktion gebrauchte. Erst als der Mann später seinen richtigen Freund darauf ansprach und dieser aber von nichts wusste, flog der Betrug auf. Angaben der örtlichen Polizei zufolge soll es dem Betroffenen aber mittlerweile gelungen sein, einen Großteil des Geldes zurückzuerlangen. An der Sicherung des Restbetrages werde aktuell noch gearbeitet.
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Vorfall sorgt für jede Menge Diskussionen
Der Chat-Betrug entfachte auf der chinesischen Internetplattform Weibo jede Menge neue Debatten zu den Gefahren für die Sicherheit und Online-Privatsphäre. Allein am Montag wurde der Hashtag „#KI-Betrüge explodieren im ganzen Land“ mehr als 120 Millionen Mal gesehen und verwendet.
Die schnelle Ausbreitung von KI-Technik wird zwar in vielen Bereichen von Industrie und Wirtschaft mit offenen Armen aufgenommen. Es gibt aber auch reichlich Expertinnen und Experten, die vor den Konsequenzen warnen: Bekannte Persönlichkeiten wie Steve Wozniak oder Elon Musk gehören zum Beispiel zu einer Gruppe an Personen, die in einem offenen Brief die Pausierung großer KI-Systeme gefordert hat.
Quelle: Reuters
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