Im Sommer, wenn die Sonne länger scheint und die Temperaturen hochklettern, gibt es beizeiten kaum etwas Schöneres als ein kühles Bier zu genießen. Beim Schluck aus der Flasche oder dem Glas kann man aber vergessen, was für ein Prozess dem erfrischenden Getränk vorausging. Erste Brauereien in den USA haben nun damit begonnen, die Herstellung in einem wichtigen Punkt zu verändern. Möglich wird das durch eine Technologie der NASA, der Grund dafür ist ein sehr ernster und könnte langfristig Nachahmer finden.
Bier: Neue Herstellung wegen Dürre
Wie die New York Times berichtet (Paywall, via Business Insider), sehen sich Brauereien in den Vereinigten Staaten mit einer immensen Herausforderung konfrontiert. Grund hierfür sind die anhaltenden Extremtemperaturen diesen Sommer, die viele Orte weltweit im Griff haben und auch in Übersee für Rekorde sorgen: Die Hitzewelle sorgte sogar für die erste unbewohnbare Stadt der Welt – und die liegt in den Staaten.
Die Folge: Vielerorts herrschen Dürre und Wasserknappheit, besonders im Westen der USA. Um also Wasser zu sparen und die eigene Produktion zu gewährleisten, wollen Brauereien ab sofort auf Leitungswasser verzichten. Stattdessen wollen sie für die Herstellung ihrer Biere Abwasser recyclen. Das hilft nicht nur, die Ressourcen zu schonen. Eine Studie zeigte außerdem auf, dass unter anderem durch umgekehrte Osmose wiederaufbereitetes Abwasser sogar mindestens genauso, wenn nicht sogar sauberer als Grundwasser sein kann.
Auch gut zu wissen: Wer bei Hitze viel schwitzt und verlorene Flüssigkeit auffüllen möchte, denkt zuerst an Wasser. Eine Biersorte soll aber besonders gut dabei helfen, im Sommer hydriert zu bleiben und andere wichtige Stoffe zu tanken.
NASA-Entwicklung im Fokus der Bierbrauer
Die kalifornische Half Moon Bay Brewing Company hat zu diesem Zweck sogar direkt mit der NASA zusammengearbeitet. Denn die US-Weltraumbehörde hat für ihre Astronauten und Astronautinnen eine Möglichkeit entwickelt, deren Abwasser im Weltall aufzubereiten und wiederzuverwenden. Diese Technologie wird auch stets weiterentwickelt: Erst kürzlich teilte man mit, dass an Bord der ISS 98 Prozent des verbrauchten Wassers recycelt werden konnte.
Nun gilt es noch, die Kundschaft vom neuen Bier zu überzeugen. Wie es im Bericht heißt, soll diese bei der Vorstellung, ehemaliges Schmutzwasser zu trinken, noch empfindlich reagieren. Dabei ist schmeckt es nicht anders als herkömmliches Leitungswasser. Da immer mehr Brauereien in den USA diese Herstellung übernehmen wollen, wird man vermutlich bald kaum eine andere Wahl haben. Auch ist es denkbar, dass mit der anhaltenden Erderwärmung auch in anderen Ländern auf diese Alternative in Zukunft zurückgegriffen wird.
Quellen: New York Times (via Business Insider), NASA, „Toxicological assessment of potable reuse and conventional drinking waters“ (Nature Sustainability 2023)
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