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Seltene Entdeckung im Weltall: Sie dürfte eigentlich nicht zu finden sein

Eine Forschungsgruppe hat im Weltall ein äußerst seltenes Phänomen ausgemacht. Zu diesem dachte sich Einstein einst, dass es unsichtbar bleiben würde.

Grafische Darstellung des Universums.
© Eugenia - stock.adobe.com

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Die Weiten des Weltalls halten immer neue Überraschungen parat. Oftmals fallen neue Erkenntnisse zu bereits bekannten Objekten oder Kategorien an, aber mitunter stolpert man über äußerst seltene Phänomene. Nun haben einige Forscherinnen und Forscher ein seltenes Ereignis gefunden hat, von dem sogar Albert Einstein früher dachte, dass wir es niemals zu Gesicht bekommen würden.

Einstein-Kreuz im Weltall entdeckt

Der neue Fund im Weltall ist mit Hilfe des Very Large Telescope (VLT) geglückt, wie das Forschungsteam um den Astronomen Aleksandar Cikota in einer neuen Studie beschreibt. Darin heißt es, dass man ein neues Einstein-Kreuz ausfindig gemacht hat.

Hierbei handelt es sich um eine optische Illusion, genauer gesagt, um einen Gravitationslinsen-Effekt. Dabei wird das Licht einer entfernten Galaxie oder eines Quasars durch die immense Gravitation einer näher existenten Galaxie auf eine Weise abgelenkt, dass daraus mehrere Bilder des weiter entfernten Objektes erzeugt werden. In dem folgenden Foto der ESO sind zum Beispiel vier hellblaue Punkte um einen orangenen angeordnet, die ein Kreuz ergeben – das Einstein-Kreuz.

Die vier Punkte sind in Wahrheit ein und dasselbe Objekt, und zwar eine Galaxie, die sich in etwa elf Milliarden Lichtjahren Entfernung von uns befindet. Der orangefarbene Punkt ist wiederum eine Galaxie mit nur fünf Milliarden Lichtjahren Abstand zur Erde.

Ein Einstein-Kreuz (im roten Kreis) durchs Very Large Telescope beobachtet.
Dies ist die neueste Entdeckung eines Einstein-Kreuzes (roter Kreis). © ESO/A. Cikota et al.

Optische Täuschung im Universum

Damit die optische Illusion wirklich gelingt, müssen einerseits die betreffenden Galaxien in genau der richtigen Position zueinander positioniert sein. Am anderen Ende, nämlich auf der Erde, gilt dies allerdings auch für das jeweilige Teleskop, das günstig ausgerichtet sein muss, um das Phänomen zu erfassen.

Das Einstein-Kreuz basiert auf der allgemeinen Relativitätstheorie von Einstein. In dieser führte er unter anderem aus, dass massive Objekte im Weltall die Raumzeit in ihrer unmittelbaren Umgebung krümmen können. Das heißt also, dass auch das Licht dieser Krümmung folgt, sofern es an solch einem Objekt vorbeikommt. Dadurch wird das Licht entweder verstärkt oder gebrochen, wodurch mehrere Eindrücke entstehen können.

Zu seiner Zeit ging Einstein davon aus, dass wir wohl kaum ein Einstein-Kreuz jemals zu Gesicht bekommen würden, weshalb seine Theorie auch eben nur eine solche war. Bei Inverse glaubt man, dass der Physiker vermutlich dachte, dass der Mensch einfach niemals dazu in der Lage sein würde, entsprechende Gerätschaften zu entwickeln, die das ermöglichen könnten. Das ist aber anders und auch wenn sie extrem selten bleiben, konnte man schon einige Einstein-Kreuze ausfindig machen.

Auch spannend: So faszinierend es auch sein mag, ist das Universum doch ein furchteinflößender Ort. Wir nennen dir elf Gefahren im Weltall, die dort auf dich warten.

Quellen: „DESI-253.2534+26.8843: A New Einstein Cross Spectroscopically Confirmed with Very Large Telescope/MUSE and Modeled with GIGA-Lens“ (The Astrophysical Journal Letters 2023), Inverse, ESO

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