Starlink ist die Raumfahrtfirma vom Tech-Milliardär Elon Musk. Ein Teilgebiet dieses Unternehmens ist die Bereitstellung von Satelliteninternet. Nur damit lassen sich auch die entlegensten Orte der Welt mit dem World Wide Web verbinden. Doch nun fallen angeblich immer mehr dieser ausgeklügelten Gerätschaften von Himmel. Warum?
Starlink: Über 300 Abstürze im Jahr 2023
Auf der Karte des unabhängigen Internetdiensts satellitemap ist ein klarer Anstieg der Abstürze von Starlink-Satelliten zu erkennen. Allein 2023 sollen 343 in der Atmosphäre verglüht sein. Gleichzeitig, so die Übersicht, werden mehr und mehr Satelliten in Betrieb genommen, sodass sich Kundinnen und Kunden des Internetdiensts keine Sorgen machen müssen. Nichtsdestotrotz stellt sich die Frage, warum die Anzahl verlorener Satelliten so erschreckend hoch ist.
Der Astrophysiker Jonathan McDowell deckt diesen Umstand auf. Er war in der Lage, Daten von CelesTrak und SpaceTrak ergänzend heranzuziehen und gibt Entwarnung. „Zwischen dem 1. Mai 2023 und dem 20. September 2023 sind insgesamt 33 wieder eingetreten“ und damit in der Atmosphäre verglüht, verrät der Forscher gegenüber Golem. Satellitemap hingegen zeichnet ein ganz anderes Bild und verzeichnet 300 Abstürze.
Satelliten-Wiedereintritt durch Sonnenstürme oder veraltete Technik
McDowell erklärt diese Zahlen nicht nur als unrealistisch, sondern schlichtweg als falsch. Bei satellitemap sei an mehreren Tagen zu sehen, dass 20 oder mehr Starlink-Satelliten verbrannt sind. Der Astrophysiker kann jedoch nur ein größeres Ereignis nachvollziehen. Im Jahr 2022 sorgte ein Sonnensturm dafür, dass 40 Geräte auf einen Schlag unbrauchbar wurden und den Wiedereintritt antraten. Von diesem Ereignis ist jedoch in den Daten von satellitemap keine Spur.
Normalerweise würden im Schnitt maximal fünf Satelliten an einem Tag wiedereintreten, fasst der Forscher zusammen. Neben Sonnenstürmen, von denen es 2023 bereits einige gab, da sich die Sonne einem neuen Maximum annähert, gibt es auch andere Ursachen für das Verglühen in der Atmosphäre. So können Beschädigungen ursächlich für einen Absturz sein. Immerhin wird es im Low Earth Orbit (LEO) immer voller – und leider auch immer zugemüllter. Weltraumschrott stellt inzwischen eine wahre Gefahr für die Forschung und Kommunikation auf der Erde dar.
Aufgrund dessen werden manche Starlink-Satelliten auch absichtlich zum Wiedereintritt bewogen. Die Geräte sind ohnehin nur für fünf Jahre zertifiziert. Danach müssen sie abgelöst werden. Damit neue Satelliten ihren Platz einnehmen können, müssen die veralteten schlichtweg weichen. Die ersten Starlink-Satelliten wurden bereits 2019 in Betrieb genommen. Ihre Ablösung steht entsprechend bevor.
Quelle: Golem, satellitemap
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