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Strafzölle für Elektroautos? Experten rechnen mit Katastrophe

Ferdinand Dudenhöffer ist einer der wohl bekanntesten Wirtschaftswissenschaftler Deutschlands. Er warnt vor dem Umgang der EU-Kommission mit Elektroautos aus China.

Person schließt ein Elektroauto zum Laden an
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Elektroautos für unter 18-Jährige // IMTEST

Noch keine 18 Jahre alt aber Lust auf Mobilität? Mit diesen kleinen Elektroautos ist das möglich.

Die Elektroautoindustrie steht im Zentrum eines möglichen internationalen Wirtschaftssturms. Ausgang ist die EU-Kommission, die China verdächtigt, seine Preise für Elektroautos durch Subventionen künstlich niedrig zu halten. Während Chinas Unternehmen wie BYD beeindruckende Verkaufszahlen und innovative Batterietechnologien präsentieren, rückt die Frage, ob dies durch fairen Wettbewerb oder staatliche Unterstützung erreicht wurde, in den Fokus der europäischen Politik.

Elektroautos: EU-Kommission wettert gegen China

Als einer der Hauptakteure in der Industrie steht BYD exemplarisch für Chinas beeindruckende Leistung in der Branche. Mit dem Verkauf von etwa 2,5 Millionen Elektroautos im Jahr und einer aus Batterieproduktion gewonnenen Kompetenz demonstriert das Unternehmen, wie Produktionskompetenz und technologische Innovationen Hand in Hand gehen können, um den Elektroautomobilsektor anzuführen.

EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hegt den Verdacht, dass chinesische Autobauer durch großzügige staatliche Subventionen einen unfairen Wettbewerbsvorteil auf dem europäischen Markt erlangen könnten. Allerdings wurden bislang keine konkreten Beweise für diese Anschuldigungen vorgelegt, was die Frage nach der Validität und den Motiven hinter solchen Behauptungen aufwirft.

Ein Handelskrieg mit China könnte besonders für deutsche Automobilhersteller katastrophal sein. Das betont etwa der deutsche Wirtschaftswissenschaftler und Branchenexperten Ferdinand Dudenhöffer im Rahmen eines Gastbeitrages in der WirtschaftsWoche. Denn sie verkaufe einen beträchtlichen Anteil ihrer Fahrzeuge in China. Französische Hersteller, die in China weniger präsent sind, könnten potenziell weniger unter einer solchen Eskalation leiden, wodurch die europäische Einheit in Bezug auf eine gemeinsame Haltung gegenüber China gefährdet wird.

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Aus der Vergangenheit lernen

Die Erfahrung der USA mit japanischen Autoherstellern in den 1970er und 1980er Jahren biete, so Dudenhöffer, eine historische Perspektive. Um US-Einfuhrrestriktionen und Strafzöllen zu entgehen, errichteten japanische Unternehmen Produktionsstätten vor Ort – eine Strategie, die BYD auch in Europa in Erwägung zieht und die den Erfolg protektionistischer Maßnahmen in Frage stellt.

In Anbetracht der komplexen geopolitischen und wirtschaftlichen Landschaft muss Europa einen balancierten Ansatz verfolgen. Dies könnte eine Kombination aus der Untersuchung möglicher unfairen Handelspraktiken und strategischen Investitionen in die eigene Elektroautomobilindustrie umfassen, um auf dem globalen Markt wettbewerbsfähig zu bleiben, ohne sich dabei in schädliche Handelskriege zu verstricken.

Quelle: WirtschaftsWoche

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