Ob du deinen Fernseher auf Standby oder ganz ausschalten solltest, ist ein Thema, an der sich bekanntlich die Geister scheiden. Ältere Menschen ziehen gern den Stecker, während besonders jüngere Personen hier gerne nur auf die Fernbedienung drücken. Doch was ist besser für Gerät und Geldbeutel? Wir stellen dir die Fakten vor.
Fernseher auf Standby oder ausschalten? Vor- und Nachteile der Methoden im Check
Der Standby-Modus ist komfortabel und nützlich
Der Standby-Modus, zu Deutsch meist Bereitschaftsbetrieb, schaltet Bildschirm, Ton und viele andere Funktionen ab, wenn du das Gerät zurzeit nicht benötigst. Im Gegensatz zum klassischen Ausschalten wird die Stromzufuhr hier jedoch nicht unterbrochen. Erkennen kannst du dies häufig an einer kleinen Standby-Leuchte, die blinkt oder dauerhaft eingeschaltet ist.
Der Vorteil dieser Variante: Du kannst nahezu jedes Gerät aus dem Standby-Modus wecken und in Sekundenschnelle ist das Gerät angeschaltet und betriebsbereit. Im Falle eines Fernsehers funktioniert das wunderbar über die Fernbedienung vom Sofa aus. Selbst über Smart Home-Systeme kannst du den TV einschalten, wenn du das Ganze einmal eingerichtet hast.
Standby hat jedoch auch einen gravierenden Nachteil: Durch die ständige Bereitschaft verbraucht das Gerät dauerhaft Strom. Die Menge ist natürlich nicht mit dem aktiven Betrieb zu vergleichen, summiert sich über ein ganzes Jahr jedoch zu einem durchaus bemerkbaren Aufpreis.
Tipp: Ein Vorteil des Standby-Modus auf Smart-TVs sind automatische Aktualisierungen. Egal ob du ein Update auf Samsung-Fernsehern oder doch auf LG- oder Philips-TV-Geräten installieren willst, im Standby werden diese meist ganz von allein heruntergeladen, wie die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein bestätigt.
Den Fernseher auszuschalten spart Strom
Bevor sich der Standby-Modus in Fernsehgeräten durchgesetzt hat, wurde zum Ausschalten des Geräts ganz einfach der Netzstecker gezogen. Hierdurch ist die Stromzufuhr komplett unterbrochen und bleibt es auch, bis der Stecker wieder eingesteckt wird.
Der Vorteil liegt hier auf der Hand: Du kannst am Fernseher Strom sparen und zahlst somit weniger. Wie bereits beim Standby-Betrieb angemerkt, kann sich auch eine solche kleine Summe über die Zeit eines ganzen Jahres durchaus auf ein merkliches Niveau ergänzen.
Dafür musst du allerdings auch einen Kompromiss eingehen, denn ohne händisches Einstecken des Steckers oder Anschalten der Steckdosenleiste wird sich dein Gerät nicht anschalten lassen, egal wie sehr du auf die Fernbedienung hämmerst oder Alexa darum bittest.
Diesen Nachteil kannst du stellenweise ausgleichen. Smarte Steckdosen, die die Stromzufuhr per Zeitschaltuhr, App oder Sprachassistenten unterbrechen und aktivieren können, finden sich zahlreich im Internet. Die Investition hierfür rentiert sich jedoch erst nach mehreren Jahren.
Die Experten*innen-Meinungen gehen auseinander
Wie du siehst, haben beide Methoden unterschiedliche Vor- und Nachteile. Das eine Abwägung hier schwer fällt, ist auch bei den Experten*innen-Meinungen ersichtlich.
Einige Experten*innen betonen, dass die komplette Trennung vom Netz besser für die Umwelt und den Geldbeutel ist. Auch der Datenschutz spielt eine Rolle, da Smart TVs im Standby-Betrieb weiterhin Daten an die Hersteller senden können. Besonders Verbraucherschutzorganisationen finden sich in dieser Rolle wieder.
Technikexperten*innen und TV-Hersteller verweisen hingegen darauf, dass die Ersparnis, gerade bei modernen Geräten, nur so marginal ist, dass sie den verlorenen Komfort nicht aufwiegen kann. Gerade die automatischen Updates wirken sich außerdem positiv auf die Lebensdauer einiger Geräte aus. Schlussendlich bleibt die Entscheidung, ob du den Fernseher auf Standby oder ganz ausschalten solltest, also bei dir.
Tipp: Überlegst du, endlich einen Fernseher im Schlafzimmer zu installieren? Wir haben dir die wichtigsten Vor- und Nachteile in unserem separaten Artikel zusammengefasst.
Quelle: Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein, eigene Recherche
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