Das Kampagnenteam von US-Präsident Joe Biden hat überraschend auf Truth Social, einem von Donald Trump gegründeten Netzwerk, Fuß gefasst. Unter dem Namen @BidenHQ veröffentlicht das Team nun Inhalte auf der Plattform, die für ihre konservative Nutzer*innen-Basis bekannt ist. Sie begrüßen „Konvertiten“ und teilen Videos, die Trump kritisieren, in einem Versuch, enttäuschte Anhänger anzusprechen.
Donald Trump vs. Joe Biden
Die Entscheidung, Truth Social beizutreten, wurde dem Spiegel zufolge humorvoll auf einer anderen großen Plattform bekannt gegeben. Bidens Team deutet an, dass ihre Teilnahme „sehr unterhaltsam“ sein könnte. Diese Strategie zeigt eine neue Offenheit, sich auf weniger gastfreundlichem politischen Terrain zu bewegen, und könnte dabei helfen, die Kluft zu konservativen Nutzerinnen und Nutzern zu überbrücken.
Truth Social entstand im Februar 2022, nachdem Trump von großen sozialen Medien gesperrt worden war. Die Plattform, die sich an eine rechtsgerichtete Zielgruppe richtet, wurde als Alternative für konservative Stimmen positioniert. Trump hat sie konsequent als Hauptkommunikationsmittel genutzt, trotz der Aufhebung seiner Sperren auf anderen Plattformen.
Trump selbst hat seine früheren Social-Media-Konten kaum genutzt, auch nachdem sie wieder aktiviert wurden. Er beschränkte sich darauf, sein Polizeifoto zu posten und auf seine Website hinzuweisen, während er auf Truth Social eine geringere, aber engagierte Anhängerschaft von 6,43 Millionen Nutzenden hat.
US-Wahlen stehen kurz bevor
Mit den US-Präsidentschaftswahlen 2024 am Horizont bereitet sich Trump auf eine erneute Kandidatur vor. Er gilt als Favorit in der republikanischen Partei. Dies deutet auf ein mögliches erneutes Aufeinandertreffen mit Biden hin, dessen Kampagne durch den Eintritt in konservativ dominierte Räume Mut beweist.
Bidens Präsenz auf Truth Social ist ein wichtiger Schritt in der politischen Strategie und betont die Notwendigkeit der digitalen Inklusivität. Sein Team wagt sich in eine von Konservativen dominierte digitale Umgebung, erweitert den Rahmen seiner Kampagne und stellt die üblichen Normen des Online-Wahlkampfs in Frage.
Quelle: Spiegel
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