Die Umstellung auf Elektroautos nimmt an Fahrt auf, da Fahrer*innen nach nachhaltigen Alternativen suchen. Doch eine Studie des Gesamtverband der Versicherer (GDV) zeigt einen finanziellen Rückschlag auf. Die Reparaturkosten für Stromer liegen deutlich höher als für herkömmliche Autos, mit einer Steigerung von 30 bis 35 Prozent.
Elektroautos: GDV gibt Warnung
Trotz der Herausforderung hoher Reparaturkosten bleibt die Versicherungsbranche der Elektromobilität gegenüber unterstützend eingestellt. Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des GDV, besteht darauf, diese Kosten anzugehen. Er betonte die ökologische Notwendigkeit, von fossilen Brennstoffen wegzukommen. Das Engagement für diesen Wandel ist stark, auch wenn er mit finanziellen Hürden verbunden ist. „Wir Versicherer wollen diesen Wandel begleiten und positiv mitgestalten“, so Asmussen, „daher warnen wir frühzeitig vor dieser Entwicklung.“
Elektroautos weisen auch einige Vorteile auf. Die GDV-Studie zeigt, dass sie in weniger Unfälle verwickelt sind als herkömmliche Autos. Sie verzeichnen fünf bis zehn Prozent weniger Unfälle mit Drittbeteiligung und zwanzig Prozent weniger Schäden für die Besitzenden. Diese Statistiken spielen eine wichtige Rolle bei der Versicherungseinstufung jedes Modells.
Christoph Lauterwasser vom Allianz Zentrum für Technik erklärt die hohen Kosten. Beschädigte Antriebsbatterien bei Elektrofahrzeugen seien teuer zu reparieren. Der Umgang mit diesen Fahrzeugen nach Unfällen ist komplex und unsicher. Diese Situation führt oft zu extremen Sicherheitsmaßnahmen, die die Kosten noch weiter in die Höhe treiben.
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„Deutlicher Handlungsbedarf“
Die Autoindustrie ist mit herkömmlichen Autos weitaus vertrauter als mit Stromern. „Wir haben mehr als 125 Jahre Erfahrungen mit Verbrennern, aber nur ca. 10 Jahre mit modernen Elektrofahrzeugen“, erinnert Lauterwasser. „Mit Blick auf Werkstätten, Abschleppunternehmen, Feuerwehren und Gutachtern fehlen deshalb noch Erfahrung und bewährte Verfahren im Umgang mit schwer beschädigten Elektroautos.“ Es bestehe daher ein „deutlicher Handlungsbedarf“.
Heinz Gressel, Vorsitzender des GDV-Ausschusses Kraftfahrt, fordert Änderungen von Hersteller und Dienstleister. Sie sollten die Fahrzeugdesigns für einen besseren Batterieschutz verbessern. Sie müssen detaillierte Batteriedaten nach Unfällen teilen. Nachhaltige Reparaturrichtlinien sind notwendig. Diese Schritte werden helfen, die Reparaturkosten unter Kontrolle zu halten und mehr Konsument*innen dazu zu ermutigen, sich für Elektroautos zu entscheiden.
Quelle: Gesamtverband der Versicherer
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