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Damit sich die Ahrtal-Katastrophe nicht wiederholt: Diese Technik soll’s ermöglichen

Flutkatastrophen wie die vom Ahrtal 2021 sollen sich nicht mehr wiederholen. Hierzu forscht man gerade an einer innovativen Computertechnik als Frühwarnsystem.

Zerstörerisches Hochwasser im Ahrtal, 2021.
© Christian - stock.adobe.com

Richtiges Verhalten im Katastrophenfall

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Die schrecklichen Bilder von der Flutkatastrophe im Ahrtal im Sommer 2021 dürften sich bei vielen tief ins Gedächtnis eingebrannt haben. Extreme Unwetter und Überflutungen sind mittlerweile leider ebenso wenig eine Seltenheit wie die daraus folgenden zahlreichen menschlichen Verluste. Oftmals versagen die Prognosen. Ein spanisches Unternehmen möchte dies mit komplexen Computersystemen nun ändern.

Ahrtal: Ähnliche Katastrophen verhindern

Im Juli 2021 kam es aufgrund heftigster Regenfälle unter anderem in Nordrhein-Westfalen und der Rheinland-Pfalz zu verheerenden Überschwemmungen. Besonders schlimm betroffen von der Flut war das Ahrtal. Allein dort starben mindestens 135 Menschen, wie der WDR in einer ausführlichen Retrospektive der Katastrophe darlegt. Hinzu kommen Sachschäden in Milliardenhöhe, bestätigt das Handelsblatt.

Leider treten solche Schreckensfluten in den letzten Jahren weltweit vermehrt auf. Oft auch mit ähnlich hoher Opferzahl. Um Anwohnerinnen und Anwohner besser vor den zerstörerischen Mächten der Natur schützen zu können, benötigt es genauerer Vorhersagen und verbesserter Frühwarnsysteme, meint das spanische Startup Multiverse Computing.

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Quantencomputer sollen Fluten voraussagen

Multiverse Computing hat es sich zur Aufgabe gemacht, Quantencomputer zu entwickeln, die das Flutrisiko für bestimmte Regionen berechnen sollen. Die computergestützten Vorhersagen sollen mithilfe datenintensiver komplexer Rechnungen die Wahrscheinlichkeit von katastrophalen Überschwemmungen wie der im Ahrtal präziser und akkurater bestimmen. „Es besteht besonders vielversprechendes Potenzial in der Anwendung von quantenmechanischen Lernprozessen, um Emulatoren zu entwickeln, im Vergleich zu den üblichen auf Physik basierenden Modellen“, sagt Geschäftsführer Sergio Gago laut The Next Web.

Mit gigantischen Computermodellen möchte man die rechnerischen Schwachstellen in herkömmlichen Vorwarnsystemen ausbessern. Problematisch an diesen seien unter anderem die enormen Kosten und die Schwierigkeit, anspruchsvolle Simulationen für größere Gebiete aufzustellen. All dies beherrschen die Computer von Multiverse Computing, ist man sich in Spanien sicher.

Mit diesem Plan konnten das Startup und seine britischen und amerikanischen Partnerunternehmen Oxford Quantum Circuits und Moody’s Analytics jüngst eine großzügige Investition der britischen Innovationsbehörde Innovate UK sichern. Erste größere Testerin für die computerbasierten Flutvoraussagungen soll das britische Ministerium für Umwelt, Ernährung und Angelegenheiten des ländlichen Raums (Defra) werden. Auch wenn solch verlustreichen Flutkatastrophen wie jene im Ahrtal immer noch die Ausnahme sind, verliert allein Großbritannien jedes Jahr rund 700 Millionen Pfund durch Hochwasser.

Quellen: WDR, Handelsblatt, The Next Web

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