Die insha Bank hat sich durch islamische Bankdienstleistungen einen Namen in der Fintech-Branche gemacht. Sie bot ihre Dienste ausschließlich über eine mobile App an, ohne Gebühren für Kontoführung oder Debitkarten. Die Hauptkund*innen waren Musliminnen und Muslime, die nach traditionellen islamischen Werten im Bankwesen suchten. Der Ansatz unterschied sich damit stark von herkömmlichem Online-Banking bei Anbietern.
Kein Online-Banking mehr für insha-Kundschaft
Trotz des innovativen Konzepts stand insha vor Herausforderungen im hart umkämpften Bankensektor. Schwierigkeiten, das Geschäft nachhaltig und profitabel zu führen, führten zur Entscheidung, den Betrieb Ende des Jahres einzustellen.
Mit der Schließung von insha müssen Kund*innen schnell handeln, um ihre Gelder umzuleiten. Das berichtet Techbook unter Berufung auf Finanz-Szene (Paywall). Obwohl Alternativen wie KT Bank existieren, hinterließ Inshas Schließung eine Lücke für Kundinnen und Kunden, die auf der Suche islamkonformem Online-Banking sind.
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Islamisches Bankwesen erklärt
Das islamische unterscheidet sich grundlegend vom konventionellen Bankwesen. Das gilt insbesondere in Bezug auf Zinsen und spekulative Geschäfte, die im Islam als „Haram“ (verboten) gelten. Am Beispiel von insha lassen sich diese Unterschiede gut verdeutlichen:
- Zinsverbot (Riba): Im islamischen Bankwesen ist der Zins sowohl für das Ausleihen als auch für das Anlegen von Geld verboten. insha bietet daher keine Zinsen auf Einlagen und verlangt keine Zinsen für Kredite.
- Risikoteilung: Anstelle von Zinsen basiert das islamische Bankwesen auf dem Prinzip der Risikoteilung.
- Sharia-konforme Produkte: Alle finanziellen Produkte und Dienstleistungen müssen mit den islamischen Gesetzen (Sharia) konform sein. Das bedeutet, dass Investitionen in Unternehmen, die mit Alkohol, Glücksspiel oder anderen nicht halal (erlaubten) Aktivitäten verbunden sind, vermieden werden.
- Ethik und soziale Verantwortung: Islamisches Bankwesen legt großen Wert auf ethisches Handeln und soziale Verantwortung.
- Transparenz: Transparenz in allen finanziellen Transaktionen ist ein weiteres wichtiges Merkmal. Die insha musste daher sicherstellen, dass alle Geschäfte klar und verständlich für die Kund*innen sind und dass keine versteckten Gebühren oder Bedingungen existieren.
- Nicht-spekulative Geschäfte: Spekulative Geschäfte, bekannt als „Gharar“, sind im islamischen Bankwesen verboten.
Es geht bei insha also nicht nur um die Vermeidung von Zinsen, sondern auch um die Förderung von Gerechtigkeit, Transparenz und ethischem Handeln im Finanzwesen.
Quelle: Techbook; eigene Recherche
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