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Urzeitliches Wesen entdeckt: Forschenden gelingen seltene Funde in der Tiefsee

Die Tiefsee birgt noch immer viele Geheimnisse. Vor den Galapagosinseln wollten Forschende diesen auf den Grund gehen und stießen auf Erstaunliches.

Ansicht der Tiefsee mit Felsen, Korallen und Fischen.
© AkuAku - stock.adobe.com

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In der Tiefsee scheint die Zeit stehen zu bleiben. In den Untiefen der Ozeane können manche Kreaturen Jahrmillionen überdauern ohne sich durch Evolution weiterzuentwickeln. Das erlaubt Forschenden faszinierende Einblicke, wie etwa bei einer Expedition zuletzt vor den Galapagosinseln.

Tiefsee: Faszinierendes Schauspiel der Natur

Bereits an Land bieten die Galapagos-Inseln eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt. Hinzu kommt nochmal eine nicht minder spannende Flora und Fauna in den Gewässern vor der Inselgruppe vor Ecuador. Eine neue Expedition konnte dort nun faszinierende Naturschauspiele aufzeichnen und höchst seltene Tierarten aufspüren.

Auf seiner Website berichtet das Schmidt Ocean Institute von der Entdeckung neuer hydrothermaler Quellen in der Tiefsee vor den Galapagos-Inseln. Das neu entdeckte Feld, das man auf den Namen Tortugas taufte, erstreckt sich 600 Meter entlang des westlichen Kraterbodens des Los Huellos Unterwasservulkans. Es handelt sich bereits um das zweite Feld hydrothermaler Quellen, welches das Institut dieses Jahr dort im Ozean auffand.

Bei ihrer Exkursion stieß das internationale Expertenteam auf eine Vielzahl sogenannter Raucher. Darunter versteht man schornsteinartige Quellen in der Tiefsee, die heißes Wasser, das verschiedene Stoffe als chemische Lösung enthält, an das deutlich kältere Wasser in der Umgebung abstoßen. Dabei bilden sich Wolken, die je nach Zusammensetzung ihrer Partikel hell oder dunkel erscheinen können. Man unterscheidet daher in der Fachsprache zwischen Weißen und Schwarzen Rauchern.

Auch wenn das Gebiet rund um die Galapagos-Inseln der Wissenschaft gut bekannt ist, war die neue Entdeckung für die beteiligten Forscherinnen und Forscher eine ziemliche Überraschung. Sie gelang mittels einer neuartigen Kartografie-Technik, die nur selten bei Wissenschaftsexpeditionen zum Einsatz kommt. Mit dieser konnte das Team des Schmidt Ocean Institutes hochdetaillierte Karten des Meeresbodens mit einer Auflösung von bis zu drei Zentimetern erstellen.

Wie aus einem Horrorfilm: Hier zeigen wir dir einige der schreckenserregendsten Kreaturen, die man jemals in der Tiefsee entdeckte.

Lebendes Fossil entdeckt

Schon die Entdeckung der bislang unbekannten hydrothermalen Quellen dürfte ein kleine Sensation für die Tiefseeforschung darstellen. Nicht minder bedeutend ist jedoch, dass man vor Ort gleich 15 Tierarten sichtete, von denen man vorher nicht wusste, dass sie in dieser Region lebten.

Eine auf den ersten Blick unscheinbare Kreatur sticht dabei besonders heraus: Eine Monoplacophora, auch Einschaler genannt. Bei dem Weichtier handelt es sich um ein sogenanntes lebendes Fossil. Unter diesem Begriff versteht man in der Biologie eine Spezies, die Jahrmillionen überdauert ohne sich dabei evolutionär weiterzuentwickeln. Es ist also davon auszugehen, dass die Monoplacophora, die die Forschenden im Jahr 2023 entdeckten, exakt ihren Artgenossen aus Urzeiten gleicht.

Des Weiteren konnte man in der Tiefsee eine Brutstätte des Pazifischen Weißrochens inmitten der hydrothermalen Quellen untersuchen. Es handelt sich dabei um erst die zweite bekannte Brutstätte dieser Rochenart. Die andere befindet sich viele Kilometer entfernt in den Gewässern Kanadas.

Quelle: Schmidt Ocean Institute

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