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Sonne: Gewagte Mission könnte zu „monumentaler Errungenschaft“ führen

Mit der Sonde Parker-Solar-Probe erforscht die NASA die Sonne bereits seit einigen Jahren. 2024 soll sie auf ihre gewagteste Mission gehen.

Ein Komet rast an der Sonne vorbei.
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Woraus besteht die Sonne? Das wird dich überraschen

Der gigantische Feuerball am Himmel hält immer noch viele Rätsel für uns bereit.Doch eines wollen wir für dich klären: Woraus besteht die Sonne?

Im Jahr 2018 begann die NASA mit der Sonde „Parker Solar Probe“ die Sonne zu erforschen. Schrittweise kam man der sengend heißen Oberfläche des Sterns dabei immer näher und konnte bereits einige interessante neue Details herausfinden. In diesem Jahr soll Parker den Himmelskörper aus nie dagewesener Nähe erkunden. Das Unterfangen ist hoch riskant, aber lohnenswert, meinen Forschende.

NASA bereitet bahnbrechende Mission zur Sonne vor

Wie die BBC berichtet, wird die Parker Solar Probe am diesjährigen Heiligabend, dem 24. Dezember 2024, der Sonne näher kommen als je ein irdisches Weltraumfahrzeug vor ihr. Dabei wird sie sich dem Stern auf eine vergleichsweise verschwindend geringe Distanz von 6,1 Millionen Kilometern nähern. Das entspricht etwa vier Prozent der Gesamtentfernung zwischen Erde und Sonne.

Nicht nur bei der Distanz soll die NASA-Sonde einen neuen Rekord aufstellen. Auch ihre Geschwindigkeit bei der Mission soll bahnbrechend werden. Denn die Parker Solar Probe soll die Sonne mit einem Tempo von 195 Kilometern pro Sekunde passieren. Zum Vergleich: Mit der gleichen Geschwindigkeit auf der Erde könntest du von London nach New York in unter 30 Sekunden fliegen. Dies liegt jedoch nicht nur an der hochleistungsfähigen Technik in ihrem Inneren, sondern auch daran, dass die Sonde sich die immense Anziehungskraft der Sonne zunutze macht.

Entsprechend aufgeregt sind die an dem Projekt beteiligten Forschenden. „Wir landen quasi fast auf einem Stern“, beschreibt Dr. Nour Raouafi das nicht ungefährliche Unterfangen. „Dies wird eine monumentale Errungenschaft für die gesamte Menschheit“, so der Astrophysiker von der Johns Hopkins Universität. „Es ist mit der Mondlandung von 1969 vergleichbar“.

Mehr erfahren: Hier findest du die spannendsten Fakten zur Sonne.

Hohes Risiko, aber womöglich bedeutende Erkenntnisse

Auf ihrer Mission ist die Parker Solar Probe einigen großen Hindernissen ausgesetzt. Allen voran die enormen Temperaturen so dicht an der Sonne dürften die Sonde an ihr Maximum bringen. An ihrem nächsten Punkt zum brennenden Stern muss sie etwa 1.400 Grad überstehen. Hierbei soll neben dem dicken Hitzeschild, das die sensiblen Messinstrumente schützt, auch das rasche Vorgehen der Mission helfen.

Trotz nicht zu unterschätzendem Risiko erhofft sich die NASA mit Hilfe der Parker Solar Probe mehr über Vorkommnisse auf der Sonnenoberfläche in Erfahrung zu bringen. Im Fokus soll dabei die Korona, die äußerste Atmosphäre des Erdennachbarn, stehen.

Geheimnisse der Korona-Atmosphäre der Sonne

Innerhalb der Korona kommt es nämlich zu einer für die Astronomie noch immer rätselhaften Übererhitzung. Während die Temperatur auf der Oberfläche der Sonne etwa 6.000 Grad beträgt, steigt sie in ihrer äußersten Atmosphärenschicht plötzlich auf eine Millionen Grad an, obwohl man eigentlich annehmen dürfte, dass die Temperatur mit steigender Entfernung abnehmen sollte.

Des Weiteren kommt es in der Korona-Region zu einem unerklärlichen Phänomen, bei dem sich der nach außen gerichtete Strom geladener Teilchen (Elektronen, Protonen und schwere Ionen) plötzlich zu einem Überschallwind beschleunigt. Dieser bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von 400 Kilometern pro Sekunde.

Auswirkungen dieses Phänomens sind teils auch auf der Erde zu spüren, etwa in Form von Beeinträchtigungen der Funkkommunikation oder Ausfällen des Stromnetzes. Als besonders störend und gefährlich erweist es sich jedoch bei Weltraummissionen, wo es teils ein Gesundheitsrisiko für Astronautinnen und Astronauten darstellt.

Die neuen Erkenntnisse über die Vorkommnisse auf der Sonne könnten also helfen, die weitere Erforschung des Weltalls voran zu bringen, erläutert Dr. Raouafi. „Das alles nimmt eine ganz neue Dimension an, jetzt wo wir planen, Menschen wieder auf den Mond zu schicken und gar eine dauerhafte Präsens auf dessen Oberfläche aufzubauen“.

Auch spannend: Schon 2021 gelang der NASA-Sonde eine bedeutsame Sonnen-Mission.

Quelle: BBC

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