Der niederländische Automobilkonzern Stellantis versammelt unter seinem Dach Marken wie Peugeot, Citroën, Opel, Fiat, Jeep und viele mehr. Dennoch ist sein Name nur den wenigsten ein Begriff. Dasselbe gilt für den Vorstandsvorsitzenden des Unternehmens, Carlos Tavares. Dabei ist er einer der wohl einflussreichsten Menschen innerhalb der Automobilbranche – und trotzdem für ein Verbrenner-Verbot.
Verbrenner-Verbot: Stellantis-Chef „in keiner Weise dagegen“
„Wir brauchen den Umstieg auf die Elektromobilität“, erklärte Tavares der WELT bei einem Treffen am Rüsselsheimer Opel-Sitz. Denn die Klimaerwärmung gebe auch dem Top-Manager ein ungutes Gefühl. Allerdings sei es wichtig, dass für diesen Umstieg einige Bedingungen erfüllt seien. Besonders hob er im Interview saubere Energie hervor. Denn nur mit ihrer Hilfe sei es möglich, die CO2-Emissionen effizient zu verringern.
Ebenso wichtig seien erschwingliche Preise, Reichweiten von „ein paar 100 Kilometern“ und ein leistungsfähiges Ladenetzwerk. „Es kann nicht sein, dass man nach einem Platz zum Laden suchen muss“, so der Unternehmer. „Wenn man ins Einkaufszentrum fährt, zum Supermarkt, ins Restaurant, ins Fitnessstudio, muss eine Ladestation auf dem Parkplatz zu finden sein.“
Grundsätzlich sind all diese Ziele erreichbar. Daher solle die Bundesregierung auch das geplante Verbrenner-Verbot ab 2035 nicht überdenken. „Ich bin in keiner Weise dagegen, dass wir Verbrenner im Jahr 2035 verbieten“, betont Tavares, er unterstütze diese Vorgabe sogar.
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Subventionen vom Steuerzahler
In der aktuellen Phase sei die finanzielle Unterstützung durch Steuerzahlerinnen und -zahler notwendig, um Elektroautos erschwinglicher zu machen. Das gelte trotz der herausragenden Marge des Unternehmens von über zwölf Prozent. „Wir müssen bereits eine Menge in unser Geschäft investieren, um uns nachhaltig aufzustellen“, und Stellantis müsse nachhaltig sein.
„Wenn wir Mitarbeitern und Aktionären keine Rendite bieten, verschwindet das Unternehmen. Wir brauchen die Gewinne, um die Transformation zu finanzieren. Wir investieren wie verrückt, rund 50 Milliarden Euro allein in diesem Jahrzehnt, unter anderem in die geplanten Batteriezellfabriken. Wenn die Technologie, die von der politischen Führung beschlossen wurde, zu teuer ist, dann müssen die Staaten helfen, den Übergang zu subventionieren.“
Carlos Tavares
Bis 2038 wolle der Konzern gänzlich CO2-neutral sein. Ein Verbrenner-Verbot kann dabei helfen. Allerdings kommt es nicht für den Bau von Fabriken oder die Produktion von Elektroautos auf.
Quelle: WELT
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