In Bad Ems wurde ein archäologischer Fund gemacht, der Teile der Wissenschaft revolutionieren könnte. Erstmalig ist dabei etwas gelungen, was bereits oft vergeblich versucht worden war.
Archäologischer Fund: „Tödliche Holzfallen“ in Deutschland
Nicht selten lassen sich überall auf der Welt Funde machen, die einen hohen archäologischen Wert haben. Gerade an Orten, wo antike Zivilisationen aktiv waren, gibt es meist große Mengen an Relikten im Boden zu entdecken. Im westlichen Teil Deutschlands herrschte vor zweitausend Jahren das Römische Reich, und hinterließ wie überall Ruinen und Artefakte.
So auch in Bad Ems in Rheinland-Pfalz, wo Forscher*innen bereits 2019 ein gut erhaltenes römisches Kastell entdeckten. Dieses beherbergte etwa 3.000 Soldaten, um die umliegenden Silberminen zu kontrollieren. Schon damals erregte der archäologische Fund einiges Aufsehen, da sich dort das älteste Steingebäude westlich des Rheins befindet. Aber beim weiteren Graben stießen die Forscher*innen auf eine besondere Kuriosität. Denn offenbar erhielten sich in dem feuchten Boden hölzerne Befestigungen der Römer. Eine solche Entdeckung ist in dieser Form weltweit einmalig.
Lesetipp: Archäologischer Fund: „Monumentaler“ Tempel entdeckt – dort praktizierte ein antiker römischer Kult
Das hat die Entdeckung zu bedeuten
Bei den Pfählen handelt es sich vermutlich, wie das Leibnitz-Zentrum für Archäologie (LEIZA) schreibt, um „Holzfallen“, die in einem Graben aufgestellt waren. Fielen Angreifer in den Graben herunter, wurden sie kurzerhand von den Pfählen aufgespießt. Sogar der legendäre römische Feldherr Gaius Julius Caesar beschrieb die Holzspieße bereits als „Pila Fossata“. Bislang konnten diese jedoch nirgendwo archäologisch nachgewiesen werden.
Die Generaldirektorin des LEIZA, Alexandra Busch, erklärte in der Pressemitteilung, dass es sich bei dem archäologischen Fund um eine „kleine Sensation“ handele. Ganze zweieinhalb Jahre habe das Zentrum daran gearbeitet, die Pfähle zu konservieren, und könne sie nun der Öffentlichkeit zur Schau stellen. Damit sei ein weiterer Schritt getan, um die Vergangenheit der Region auch für die breite Bevölkerung bekannter zu machen.
Quellen: LEIZA
Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.