Bundesverkehrsminister Volker Wissing wehrt sich weiterhin gegen ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen. Angeblich gäbe es dafür keine Akzeptanz in der Bevölkerung, doch Umfragewerte belegen genau das Gegenteil. Dabei steht nicht nur die Verkehrssicherheit im Vordergrund, sondern vor allem der Klimaschutz.
Tempolimit ist für Wissing „keine Lösung“
Das Tempolimit sei ein Dauerthema, aber keine Lösung, sagte der FDP-Politiker gegenüber der Funke Mediengruppe. Auslöser für die erneute Debatte war ein Bericht des Umweltbundesamts. Laut diesem würde eine Begrenzung auf 120 Kilometer pro Stunde (km/h) die Treibhausgasemissionen um rund 6,7 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente senken können.
Die Forschungsergebnisse sind für Wissing jedoch nur zweitrangig. Für den Bundesverkehrsminister ist entscheidend, was die Bevölkerung über ein Tempolimit denkt: „Da geistern so viele Zahlen rum. Wichtig ist doch, dass nur Maßnahmen, die akzeptiert werden, auch Erfolg haben können.“
Lesetipp: Neuer Blitzer – Wer davon erwischt wird, zahlt 100 Euro Strafe
Verkehrsminister widerspricht Mehrheit der Bevölkerung
Für Wissing können Maßnahmen zum Klimaschutz nur Erfolg haben, wenn diese auch von den Menschen akzeptiert werden. Dies sei hier nicht der Fall, so der Politiker: „Wenn flächendeckend auf Autobahnen ein Tempolimit 120, auf Landstraßen von 80 und innerorts von 30 gilt, hat das in Deutschland keine Akzeptanz. Das wollen die Leute nicht.“
Das widerspricht jedoch einer Umfrage von Civey im Auftrag von T-Online. Dort gaben rund zwei Drittel der Befragten an, einem generellen Tempolimit zuzustimmen. Auch der ADAC berichtet, dass die Haltung seiner Mitglieder sich in dieser Frage immer mehr verändert. War dort ein generelle Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen jahrzehntelang undenkbar, sprechen sich in der jüngsten Umfrage inzwischen 54 Prozent dafür aus.
Quelle: ADAC, T-Online, Umweltbundesamt, WAZ
Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.