Ein Vertragswechsel beim Mobilfunkanbieter ist für viele mittlerweile gleichbedeutend mit einem Wechsel des Smartphones. Denn viele Anbieter locken mit vielversprechenden Kombi-Paketen. Diese werben damit, das Handy monatlich abbezahlen zu können, und am Ende weniger für das Gerät zu zahlen, als es einen etwa beim Hersteller selbst oder einem der gängigen Händler gekostet hätte. Meist zahlen Kundinnen und Kunden aber mehr als sie müssten. Mit ebendiesem Trend will Vodafone nun brechen.
Vodafone automatisiert Tarifwechsel
Mit einem Kombi-Vertrag zahlst du dein neues Handy über eine Laufzeit von üblicherweise zwei Jahren ab. Gegenüber dem Neuwert des Smartphones stellt das tatsächlich einen nicht unwesentlichen Rabatt dar – dafür musst du monatlich aber etwas mehr zahlen, als es mit einem herkömmlichen Tarif ohne Hardware der Fall wäre. Das Problem: Viele Anbieter senken nach diesen zwei Jahren nicht den Preis. Für dich als Verbraucherin oder Verbraucher bedeutet das, dass du ab diesem Zeitpunkt für einen einfachen Mobilfunkvertrag bis zu 50 Euro mehr zahlst als du müsstest.
Eine bekannte Ausnahme von dieser Regel ist etwa das spanische Unternehmen Telefónica. Schließt du etwa bei o2 einen Vertrag ab, um das neueste iPhone oder Samsung Galaxy-Handy zu ergattern, zahlst du nach Ende der zuvor bestimmten Laufzeit tatsächlich nur noch für den eigentlichen Tarif. Wie die WirtschaftsWoche (WiWo) berichtet, will sich diesem Vorgehen nun auch Vodafone anschließen.
„Auch wenn die Vorgehensweise branchenüblich ist, möchten wir die Abrechnungsform für unsere Kunden systematisch anpassen“, zitiert das Magazin den Mobilfunkanbieter. Dieser wolle seine Kundinnen und Kunden nach Ablauf der 24. Vertragsmonats künftig automatisch in einen Sim-Only-Tarif wechseln lassen. „Eine solche Umstellung erfordert zahlreiche systemische Anpassungen, die wir bereits angestoßen haben.“
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Schuldenfalle Laufzeitvertrag
„Die massiv gestiegenen Smartphone-Preise, insbesondere für Markengeräte, haben zunehmend auch bei älteren Menschen einen Einfluss auf deren Schuldenstand“, mahnt Jens-Uwe Theumer, Vice President Telecommunications bei Verivox, in einer Pressemitteilung des Vergleichsportals. „Der Marktanteil von Smartphones hat sich in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt. Inzwischen nutzen auch mehr als zwei Drittel der Seniorinnen und Senioren solche Endgeräte.“
Um den Endpreis ihres Smartphones niedrig zu halten, würden sich viele Kundinnen und Kunden an hochpreisige Laufzeittarife binden, so Theumer. „Oft ist der Tarif lediglich ein Vehikel, um vermeintlich günstig an das Gerät zu kommen. Langfristige Finanzierungskosten und ein potenzielles Überschuldungsrisiko werden ausgeblendet.“ Umso wichtiger erscheint die Maßnahme Vodafones, mit dieser Praxis zu brechen.
Quelle: WirtschaftsWoche; Verivox
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