Schwarze Löcher faszinieren nicht nur die Wissenschaftsgemeinde, sondern auch die Popkultur. Ein Beispiel hierfür ist Christopher Nolans Film „Interstellar“ aus dem Jahr 2014, der einem breiten Publikum eine Vorstellung davon vermittelte, wie das Überschreiten des Ereignishorizonts aussehen könnte. Dabei war die Darstellung im Film der Realität gar nicht so unähnlich.
Schwarzes Loch aus nächster Nähe
Das Goddard Space Flight Center der US-amerikanischen Weltraumbehörde NASA geht auf die wissenschaftlichen Hintergründe ein und hat dazu eine Simulation veröffentlicht. In seinem Video zeigt das Goddard den Anflug auf ein Schwarzes Loch, das Überschreiten des Ereignishorizonts und letztendlich die erdrückende Dunkelheit der Quantensingularität.
Video zur NASA-Simulation:
„Die Simulation dieser schwer vorstellbaren Prozesse hilft mir, die Mathematik der Relativitätstheorie mit den tatsächlichen Konsequenzen im realen Universum zu verbinden“, erklärte Jeremy Schnittman, Astrophysiker am Goddard in Greenbelt. „Ich habe also zwei verschiedene Szenarien simuliert: Eines, bei dem eine Kamera – stellvertretend für einen wagemutigen Astronauten – den Ereignishorizont knapp verfehlt und wieder hinausgeschleudert wird, und eines, bei dem sie die Grenze überschreitet und ihr Schicksal besiegelt.“
Die NASA stellt ihre Simulation in verschiedenen Versionen bereit. Eine von ihnen ist mit Erklärungen unterlegt, damit du jeden der Schritte auf dem Weg zur Singularität selbst dann nachvollziehen kannst, wenn du dich in Fragen der Astrophysik nicht auskennst. Eine weitere Variante, das 360-Grad-Video lässt dich voll und ganz in das Erlebnis abtauchen, um die Reise vollumfänglich auf dich wirken lassen zu können.
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Das Ziel deiner Reise
Konkret soll das im Video abgebildete Gravitationsmonster Sagittarius A* abbilden, das supermassereiche Schwarze Loch im Zentrum der Milchstraße. Es verfügt über das 4,3 Millionen-fache der Masse unserer Sonne.
„Wenn man die Wahl hat, möchte man in ein supermassereiches Schwarzes Loch fallen“, erklärte Schnittman dazu. „Stellarmasse-Schwarze Löcher, die bis zu etwa 30 Sonnenmassen enthalten, besitzen viel kleinere Ereignishorizonte und stärkere Gezeitenkräfte, die herannahende Objekte zerreißen können, bevor sie den Horizont erreichen.“
Quellen: YouTube/NASA Goddard; NASA
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