Der YouTuber Manuel betreibt den Kanal „Familie elektrisiert“ und beschreibt dort seine Erfahrungen mit einer dreckigen Solaranlage. Diese nutzt er seit November 2021 und hat sie auch über den gleichen Zeitraum kein einziges Mal richtig gereinigt. Für einen Test ließ er die Leistung sauberer und verschmutzter Module gegeneinander laufen.
Schmutz auf Solaranlagen: Diese Folgen kann er haben
Ganz generell gibt es verschiedene Faktoren, durch die Solaranlagen aufgrund von Dreck bei der Stromgewinnung nachlassen. Laut Expert*innen können stark verschmutzte Module ihre Effizienz sogar um bis zu 20 Prozent oder mehr verringern. Regelmäßige Überwachung, Reinigung und auch Wartung sind daher entscheidend, um die maximale Effizienz und Lebensdauer der Anlage zu gewährleisten.
Hauptauswirkungen durch Schmutz:
- Reduzierte Lichtdurchlässigkeit: Schmutz, Staub, Laub, Vogelkot und andere Verschmutzungen blockieren das Sonnenlicht, das auf die Solarmodule trifft. Dadurch wird die Lichtdurchlässigkeit verringert und weniger Sonnenenergie kann in elektrische Energie umgewandelt werden.
- Teilverschattungen und Hotspots: Unregelmäßige Verschmutzungen können zu Teilverschattungen führen, die sogenannte Hotspots verursachen. Diese Hotspots entstehen, wenn bestimmte Bereiche des Solarmoduls mehr verschattet sind als andere, was zu einer ungleichmäßigen Erwärmung und potenziellen Schäden an den Modulen führen kann. Dies kann die Lebensdauer der Module verkürzen und die Leistung weiter reduzieren.
- Langfristige Schäden: Bestimmte Arten von Verschmutzungen, wie Vogelkot, können chemisch aggressiv sein und die Schutzschicht der Solarmodule angreifen. Dies kann langfristige Schäden verursachen, die nicht nur die Effizienz reduzieren, sondern auch die Lebensdauer der Solarmodule beeinträchtigen.
Lesetipp: So kannst du dein Balkonkraftwerk registrieren
So sieht der Selbsttest aus
Dass diese Folgen allerdings nicht in jedem Fall auftreten, dokumentierte der Test des YouTubers Manuel. Er hat seine Solaranlage so installiert, dass sie nicht nur vier verschiedene Ausrichtungen hat. Er kann sich zusätzlich auch die Leistung jedes Modul separat ausweisen lassen.
Für die Überprüfung, inwiefern Verschmutzung (in diesem Fall unter anderem Kalk, Vogelkot und Rückstände von Saharastaub) seine Solaranlage beeinträchtigt, hat er insgesamt drei Modulpaare ausgewählt, die jeweils eine andere Ausrichtung haben, aber deren einzelne Module (A und B) in etwa die gleiche Leistung besitzen, und zwar über die Zeiträume wöchentlich, monatlich und jährlich.
Alle Komponenten der Solaranlage bis auf die ausgewählten B-Module hat der YouTuber anschließend gereinigt, um über einen Beobachtungszeitraum von einer Woche zu ermitteln, inwiefern sich die Performance der gesäuberten Exemplare verbessert beziehungsweise, ob beide immer noch die gleiche Leistung liefern.
Manuel betonte gleichzeitig, dass er durch den Test zumindest auf eine erkennbare Tendenz hofft, da dieser aufgrund zahlreicher anderer Einflussfaktoren, die nicht berücksichtigt wurden, nicht wissenschaftlich fundiert ist.
Unerwarteter Effekt
In der Woche vor der Reinigung hatte Modul A laut Manuel 4,66 Kilowattstunden (kWh) erbracht und das Modul B rund 4,89 kWh. In der Woche nach der Reinigung von Modul A brachte dieses dann 7,41 kWh, während Modul B 7,46 kWh verzeichnete – und damit erneut geringfügig mehr: „Man kann also ganz gut sehen, dass die Reinigung einfach mal gar nichts gebracht hat.“
Mit einem solchen Ergebnis gerechnet haben dem YouTuber zufolge schon mehrere seiner Follower*innen in den Kommentaren. Aber auch, wenn der Leistungseffekt gering ist, kann beispielsweise das Entfernen von Schnee im Winter seiner Meinung nach durchaus sinnvoll sein. Das allerdings würde er vom Zeitraum abhängig machen, da er auch nach einem Tag kompletter Schneebedeckung nicht mit einem großen Verlust der Solaranlage rechnet.
Quellen: YouTube/Familie elektrisiert
Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.