Mercedes-Benz hat seine Strategie aufgrund schleppender Stromer-Verkäufe geändert. Ursprünglich verfolgte das Unternehmen das Ziel, dass Elektrofahrzeuge bis 2025 die Hälfte der Verkäufe ausmachen sollten. CEO Ola Källenius kündigte eine erneute Fokussierung auf High-Tech-Verbrennungsmotoren an und bemerkte, dass der Übergang zu Elektrofahrzeugen länger dauern könnte als erwartet.
Mercedes kehrt um
Im Jahr 2024 plane Mercedes, 14 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung zu investieren, insbesondere in die Digitalisierung, Elektromobilität und High-Tech-Verbrennungstechnologie. Ein großer Teil dieser Investition werde in Deutschland, besonders in Baden-Württemberg, erfolgen. In dieser Region würden Fortschritte in der Hybridfahrzeugtechnologie gemacht, die traditionelle Verbrennungsmotoren mit Elektromotoren kombiniere.
Mercedes strebt an, seine aktuellen industriellen Strukturen zu erhalten und effizient zu nutzen, um die erwartete Nachfrage nach Hybridfahrzeugen bis in die 2030er Jahre zu unterstützen. „Dann werden wir die industriellen Strukturen, die wir heute haben, entsprechend erhalten und effizient nutzen“, zitierte die WirtschaftsWoche (WiWo) den schwedisch-deutschen Manager. Das Unternehmen sehe einen robusten Markt für Hybride, „elektrifizierte Hightechverbrenner“, die Flexibilität und Effizienz während des Übergangs zur vollständigen Elektrifizierung bieten. Die Anpassungsfähigkeit ihrer Produktionsstätten sei für diese Strategie entscheidend.
Das Unternehmen konzentriere sich auch darauf, sicherzustellen, dass seine Verbrennungsmotoren zukünftigen Regulierungsstandards wie EU7 und China 7 entsprechen. „Unsere Motoren werden immer auf dem allerhöchsten technologischen Stand sein“, so Källenius. „Sonst würden wir schlagartig 2027/28 unser Verbrennergeschäft abwürgen.“
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„Projekt läuft mit hoher Geschwindigkeit“
Die Mercedes S-Klasse werde erhöhte Investitionen erfahren, wobei das nächste Facelift, das für Mitte 2026 geplant sei, weit mehr Finanzierung erhalte als üblich. „Das Projekt läuft mit hoher Geschwindigkeit“, betonte der Mercedes-Chef. Denn nach wie vor gelte das alte Ziel: Der Autobauer wolle „bis zum Ende des nächsten Jahrzehnts bilanziell CO2 neutral werden“.
Trotz des Schwenks zu Verbrennungsmotoren bleibt Mercedes seinen Elektrofahrzeuginitiativen verpflichtet. Källenius bestätigte, dass die nächste elektrische S-Klasse schnell voranschreitet und wies Gerüchte über deren Einstellung zurück. „In Summe werden wir weiter wie geplant acht Gigafabriken beziehungsweise eine Batteriekapazität von 200 Gigawattstunden brauchen“, zitierte die WiWo weiter. Das passiere jedoch später als bislang angenommen.
Quelle: WirtschaftsWoche
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