Kriminelle bemühen sich häufig, die Spuren ihrer Taten zu verdecken. Manche Dinge lassen sich aber auch noch Tausende Jahre später herausfinden. Bei einem archäologischen Fund entdeckten Forscher*innen Hinweise auf einen Mord.
Archäologischer Fund: Ein Skelett auf Zypern
Um vergangene Kulturen und Zivilisationen zu erforschen, reichen häufig alte Texte und Berichte nicht aus. In vielen Fällen muss die Archäologie einspringen, um Antworten auf drängende Fragen zu finden. Zahlreiche Forscher*innen werden von der Frage umgetrieben, wie normale Menschen vor tausenden Jahren lebten, worüber Rituale gut Aufschluss geben können. Immer wieder zeigen archäologische Funde, wie vergangene Gesellschaften zum Beispiel mit Toten umgingen.
Auf der im östlichen Mittelmeer gelegenen Insel Zypern lassen sich in letzter Zeit immer wieder Entdeckungen uralter Relikte machen. So gruben Forscher*innen bei einem archäologischen Fund in der Region Erimi ein Gebäude aus, das bis zu diesem Zeitpunkt verschlossen gewesen war. Die Universität Siena, von der die Ausgrabung organisiert wurde, kündigte den Fund auf X (ehemals Twitter) an. Doch die eigentliche Entdeckung war nicht das Gebäude selbst, sondern das, was sich darin befand. Dort stieß das Team auf die viertausend Jahre alten Überreste einer Frau.
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Ein ungewöhnlicher Ort für die letzte Ruhe
Der Ort ist laut dem Leiter der Ausgrabung, Professor Luca Bombardieri, eher ungewöhnlich für eine normale Bestattung. Daher liegt die Vermutung nahe, dass es sich bei dem archäologischen Fund um eine rituelle Beilegung handelt, wie er gegenüber dem italienischen Medium ANSA erklärte. Die Frau wurde überdies auf eine äußerst gewaltsame Weise getötet, sodass zu vermuten ist, dass es sich um Mord handelte. So schlug man ihr demnach den Schädel mit einem sehr harten Gegenstand ein.
Eine Vermutung, weswegen die Frau hier beigelegt wurde, bezieht sich auf den Aberglauben der damals lebenden Menschen. So könnte es sein, dass die Leiche der Ermordeten deswegen in dem Gebäude versiegelt wurde, um „böse Geister“ von der Welt der Lebenden fernzuhalten. Der archäologische Fund reiht sich dabei ein in eine Reihe von rituellen Stätten, die die Forscher*innen in den letzten Jahren in der Gegend entdeckten.
Quellen: X/@unisiena, ANSA
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