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Venus: Forscher bestätigen erstaunliche Entdeckung – „möglicherweise Leben“

Phosphin und Ammoniak, zwei Gase, deuten womöglich auf eventuelle Lebensformen auf der Venus hin. Wissenschaftler*innen sind aber weiterhin zögerlich.

Der Planet Venus im Weltall.
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Planet Venus - Der lebensfeindliche Zwilling der Erde

5 Fakten über den Planeten Venus

Die Venus: Manche denken dabei zuerst an Rasierer, andere an die Göttin oder den Planeten. Während die Göttin aus dem antiken Rom für Liebe und Schönheit steht, gilt der Himmelskörper als lebensfeindlichster Ort unseres Sonnensystems. Zwei Forschungsteams haben nun aber Gase gefunden, die auf Lebensformen hindeuten könnten.

Zeugt dieses Gas von Leben auf der Venus?

Astronomen haben diese Woche auf dem National Astronomy Meeting im englischen Hull ihre Ergebnisse vorgestellt, wie The Guardian berichtet. Demnach haben sie Phosphin entdeckt, ein ätzend riechendes Gas. Lange war die Existenz von Phosphin auf der Venus unter Wissenschaftler*innen heftig umstritten.

„Wir können nur sagen, dass Phosphin vorhanden ist. Wir wissen nicht, was es produziert. Es könnte chemische Prozesse geben, die wir nicht verstehen. Oder möglicherweise Leben“, wird Dr. Dave Clements, Dozent für Astrophysik am Imperial College London, vom The Guardian bei der Tagung zitiert.

„Es könnte sein, dass, wenn die Venus in der Vergangenheit eine warme, feuchte Phase durchgemacht hat, sich [das Leben] mit dem Einsetzen der unkontrollierten globalen Erwärmung so entwickelt hat, dass es in der einzigen Nische überleben konnte, die ihm geblieben ist – den Wolken“, ergänzte Clements.

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Weiteres Gas entdeckt

Ein zweites Team will Ammoniak auf der Venus entdeckt haben. Das Gas entsteht auf der Erde vor allem durch biologische und industrielle Prozesse. Genau das macht diesen Fund so interessant und wirft bei den Forschenden Fragen auf. Gängige atmosphärische oder geologische Phänomene können das Auftreten von Ammoniak nämlich nicht erklären.

Was erstmal spannend klingt, muss aber noch nichts heißen. Prof. Jane Greaves, Astronomin der Cardiff University relativierte die Entdeckung ihres Team: „Selbst wenn wir diese beiden bestätigen würden, wäre das kein Beweis dafür, dass wir diese magischen Mikroben gefunden haben und dass sie heute dort leben.“

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Weitere Forschungen nötig

Zwar sind diese Funde kein direkter Beweis für Leben auf der Venus, dennoch können sie von großem Interesse für die weitere Forschung sein. „Das sind sehr spannende Erkenntnisse, aber man muss betonen, dass die Ergebnisse nur vorläufig sind und noch mehr Arbeit nötig ist, um mehr […] zu erfahren“, berichtete Dr. Robert Massey, stellvertretender Geschäftsführer der Royal Astronomical Society dem Guardian.

„Dennoch ist es faszinierend zu glauben, dass diese Entdeckungen entweder auf mögliche Lebenszeichen oder unbekannte chemische Prozesse hinweisen könnten. Es wird interessant sein zu sehen, was weitere Untersuchungen in den kommenden Monaten und Jahren zutage fördern“, fügte Massey über die Forschungen rund um die Venus hinzu.

Quelle: The Guardian

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