Der große Sonnensturm vor wenigen Monaten ist bei vielen noch gut im Gedächtnis geblieben, denn er sorgte unter anderem für beeindruckende Polarlichter am Himmel. Auch in Breitengraden, in denen diese überaus selten sind. Doch wie Forschende herausgefunden haben, hatte dieser noch weitaus größere Konsequenzen für unseren Planeten.
Sonnensturm schafft temporären Strahlungsgürtel
Denn die NASA hat am 31. Juli 2024 in einem Post auf auf X (ehemals Twitter) über den offiziellen Account @NASASun bekannt gegeben, dass der große Sonnensturm im Mai auch einen neuen, temporären Van-Allen-Strahlungsgürtel geschaffen hat, der nun die Erde umgibt.
Dort schreibt das Team der NASA: „Erinnern Sie sich an den großen Sonnensturm im Mai? Wissenschaftler haben gerade herausgefunden, dass der Sturm nicht nur faszinierende Polarlichter erzeugte, sondern auch einen neuen vorübergehenden Ring aus geladenen, hochenergetischen Teilchen um die Erde herum entstehen ließ.“
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Umgeben Erde „wie riesige Donuts“
Dabei handelt es sich um einen dritten sogenannten „Van-Allan-Gürtel“. Diese entstehen durch hochenergetischen Strahlungspartikeln, wie die NASA erklärt. Denn die Magnetosphäre der Erde fängt diese ein und schützt unseren Planeten so vor Sonnenstürmen und dem ständig strömenden Sonnenwind. Der sowohl der Technologie als auch den Menschen schaden kann. Bisher wurden nur zwei solcher Strahlungsgürtel bekannt, welche „die Erde wie riesige Donuts umgeben.“
Der äußere Gürtel besteht aus Milliarden hochenergetischer Partikel, die von der Sonne stammen, und der innere Gürtel entsteht durch Wechselwirkungen kosmischer Strahlung mit der Erdatmosphäre. Nun ist seit Mai dazu noch ein dritter dieser Ringe hinzugekommen.
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Auswirkungen auf Raumfahrt
Dies könnte auch Konsequenzen für zukünftige Raumfahrtmissionen haben. Denn „eine der größten Gefahren für Astronauten auf dem Weg zum Mars wird die Belastung durch hochenergetische Strahlung des Sonnenwinds, von Sonnenstürmen und galaktischer kosmischer Strahlung sein, die außerhalb unseres Sonnensystems entsteht. Diese Strahlung ist für den Menschen schädlicher als medizinische Röntgenstrahlen, die zur Untersuchung von Knochenbrüchen oder zur Behandlung von Krebs eingesetzt werden“, so die NASA.
Doch Astronaut*innen müssen durch die Van-Allen-Gürtel fliegen, um in den Weltraum zu gelangen. Daher ist es wichtig, diese Region schnell zu durchqueren, um ihre Strahlenbelastung zu begrenzen. Empfindliche Elektronik auf Satelliten und Raumfahrzeugen, die durch die Gürtel reisen, muss ebenfalls vor der Strahlung geschützt werden.
Noch ist aber nicht viel über den neuen Ring um die Erde, der durch den Sonnensturm im Mai geschaffen wurde, bekannt. Vor allem wie lange dieser bestehen bleibt, ist noch ungewiss. So heißt es in einem weiteren X-Post der Forschenden: „Der neue Gürtel, der vom CubeSat Colorado Inner Radiation Belt Experiment (CIRBE) der NASA entdeckt wurde, könnte Monate bis Jahre bestehen. Wissenschaftler untersuchen die Daten, um den Gürtel besser zu verstehen und zu erfahren, wie lange er bestehen bleiben könnte.“
Quellen: NASA, X/@NASASun
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