Der einzige Himmelskörper außer der Erde, auf den Menschen bereits einen Fuß setzen konnten, ist der Mond. Allerdings bedeutet das nicht, dass damit jedes Geheimnis des Trabanten bereits gelüftet ist. Eines konnte nun aber wohl entschlüsselt werden.
Mond: Das ist das Problem mit der Atmosphäre
Die meisten großen Himmelskörper, die wir kennen, verfügen über die eine oder andere Art einer Atmosphäre. Meist ist diese jedoch entweder viel zu dicht, als dass menschliches Leben dort möglich wäre, oder zu dünn. Viele Asteroiden oder Kometen wiederum haben gar keine Schicht aus Gasen, die sie permanent umgeben. Das liegt daran, dass diese sich aus dem Himmelskörper speisen muss, was nicht immer möglich ist. Auch beim Mond sollte das eigentlich gar nicht gehen.
Trotzdem verfügt der Mond über seine eigene Atmosphäre. Das führte bereits in der Vergangenheit zu heftigen Diskussionen in der Wissenschaft, da sich die Forscher*innen einfach nicht erklären konnten, wie der kleine Trabant zu seiner (wenn auch sehr dünnen) Atmosphäre kam. Eine Gruppe von Wissenschaftler*innen vom Massachusetts Institute of Technology und der Universität von Chicago konnte nun den Grund für die Anomalie herausfinden.
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Bombardierung durch Meteoriten
So argumentieren die Forschenden, nachdem sie eine Reihe von Experimenten durchführten, dass die Atmosphäre des Erdtrabanten vermutlich durch eine Reihe von „Verdunstungen durch Einschlag“ entstand und erhalten wird. Verantwortlich sind dafür tausende „Mikro-Meteoriten“, die ständig auf den Mond einprasseln. Beim Einschlag kommt es, so die Wissenschaftler*innen in ihrer Studie, dann zu Verdunstungen zahlreicher Gase.
Daraus wiederum speist sich dann die Atmosphäre selbst, was allerdings auch bedeutet, dass der Mond darauf angewiesen ist, ständig mit neuen Meteoriten „versorgt“ zu werden. Der Prozess, durch den sich die bisherige Gasschicht etablierte, dauerte demnach über vier Milliarden Jahre. Um allerdings nicht nur Vermutungen, sondern definitive Aussagen treffen zu können, hoffen die Forscher*innen noch auf Gestein vom Mond, das sie eines Tages analysieren könnten.
Quellen: „Lunar soil record of atmosphere loss over eons“ (2024, Science Advances)
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