Nur wenige Himmelskörper werden so häufig wie der Mars erforscht. Eine aktuelle Entdeckung zeigt, dass es immer noch viel über den nächsten Nachbarn der Erde zu wissen gibt. Ein dortiger See übertrifft alles, was von unserem Heimatplaneten bekannt ist.
Mars: Das konnte die ESA entdecken
Schon vor Jahrzehnten wurde wissenschaftlich bewiesen, dass es einmal flüssiges Wasser auf dem Mars gab. Dieses hat in verschiedenen Formen bis zum heutigen Tage überlebt, entweder als Gas in der Atmosphäre (was eher selten ist), oder in fester Form an den Polen sowie auf den höchsten Bergen des roten Planeten. Zugleich gibt es jedoch viele Orte auf dem Himmelskörper, die einmal voller Wasser waren, nun aber ausgetrocknet sind.
Eine solche Stelle konnten Forscher*innen der Europäischen Weltraumagentur, der ESA, nun identifizieren. Dabei handelt es sich wohl um einen uralten See, der zuletzt vor mehreren Milliarden Jahren Wasser geführt hatte. Geblieben ist davon nur noch das trockene Bett. Trotzdem ist laut dem Forschungsteam klar erkennbar, wo einst das Süßwasser schwappte und wo das Ufer verlief.
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Ursprünglich war es hier voller Wasser
Das alte Seebett ist demnach daran zu erkennen, dass sich dort zahlreiche kleine Mulden befinden, die bislang nur schwer erklärt werden konnten. Mithilfe der „High Resolution Stereo Camera“ der „Mars Express“-Sonde war es den Forscher*innen nun jedoch möglich, die Mulden eindeutig auf einen See zu beziehen. Dadurch konnte auch die Größte des früheren Gewässers bestimmt werden.
Dieser ist nämlich damit größer als jede auf der Erde bekannte natürliche Ansammlung von Süßwasser. Das ehemalige Gewässer auf dem Mars trägt nun den Namen „Eridania-See“, und war wohl voluminöser als alle anderen marsianischen Süßwasserreservoirs zusammen. Doch nach und nach verschwand wohl die Flüssigkeit, erst fragmentierte das den riesigen See zu mehreren kleinen Versionen, bis er schließlich ganz verschwand. Über den Grund des Verschwindens des Wassers auf dem roten Planeten werden Wissenschaftler*innen wohl noch eine lange Zeit forschen.
Quellen: ESA
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