Um über eine Kultur zu lernen, die vor vielen tausend Jahren lebte, sind häufig ihre schriftlichen Erzeugnisse nötig. Reichen diese jedoch nicht aus, kann auch ein archäologischer Fund helfen. Aktuell lässt sich auf diese Weise auf Sizilien einiges lernen.
Archäologischer Fund: Ungewöhnlicher Tempel entdeckt
Eine Region, in der häufig archäologische Funde gemacht werden, ist die italienische Halbinsel. Meistens haben die entsprechenden Entdeckungen dann mit dem Römischen Reich zu tun. Aber in einem Fall auf Sizilien ist das anders: Vor etwa 2.600 Jahren lebten dort nämlich Griechen, keine Römer. Die antike Stadt Selinunte erzählt heute noch die Geschichten der griechischen Kolonisten, die mit gewaltigen Bauten beeindruckten.
Aus Selinunte sind bereits einige Bauwerke bekannt. So zieren „Tempel C“ und „Tempel E“ viele Postkarten, es handelt sich dabei um einige der wenigen erhaltenen Gebäude, deren Säulen nahezu intakt sind. Nun gelang es einem Team von Forscher*innen der Universität Mailand, einen ähnlichen archäologischen Fund zu machen, wie Arkeonews berichtet. In diesem Fall ist es ein kleinerer Tempel, der für neue Erkenntnisse über die antike Stadt sorgen könne.
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Dazu wurde der Tempel genutzt
Besonders ist an dem kleinen religiösen Bauwerk, dass dieses im Unterschied zu den anderen über keine Säulen verfügt. Zugleich befindet sich der archäologische Fund an einer ungewöhnlichen Stelle, nämlich zwischen dem Areal, das in der klassischen Zeit bewohnt war, und dem Bereich, aus dem die Stadt in der vorigen, archaischen Zeit bestand. Dies könnte die bisherigen Annahmen darüber, wie man in der Stadt lebte, zumindest verändern. Möglicherweise wurden andere Götter angebetet als bisher gedacht, oder es gab mehrere Religionen in der Stadt.
Der Tempel bleibt übrigens nicht alleine. Zusätzlich entdeckten die Wissenschaftler*innen auch einige Wertgegenstände, wie Münzen und vergoldete Juwelen. Auch diese könnten ein Hinweis auf die religiösen Praktiken im Kontext des archäologischen Fundes sein. Womöglich wurde das Bauwerk für Opferungen benutzt. Ein italienischer Politiker, Francesco Paolo Scarpinato, kommentierte in jedem Fall, es sei eine „Entdeckung von hohem Wert“.
Quellen: Arkeonews
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