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Mysteriöser Monster-Tsunami in Grönland: Riesenwelle blieb beinahe unbemerkt

Ein Tsunami, der vergangenes Jahr Grönland erschütterte, blieb weitestgehend unbemerkt. Seismische Daten verraten ihn jedoch.

Gletscher in Grönland
© Stuart Chang - stock.adobe.com

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Extreme Wetterereignisse, Vulkanausbrüche und Erdbeben sorgen regelmäßig für Schlagzeilen, besonders wenn sie dicht besiedelte Gebiete treffen. Doch wusstest du, dass erst im vergangenen Jahr ein Tsunami Grönland erschütterte, der eine ganze Woche lang anhielt?

Grönlands Tsunami-Herd

Angela Carrillo-Ponce vom Deutschen GeoForschungsZentrum (GFZ) entschlüsselte gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen zwei wesentliche Signale, die auf das kaum bemerkte Naturereignis hinweisen. Eines davon stammt von dem gewaltigen Erdrutsch, der den Tsunami überhaupt erst ins Rollen brachte. Im Gegensatz zu dem länger anhaltenden Signal, das einwöchige Schwingungswelle selbst mit sich brachte, hielt es wesentlich kürzer an, war dafür aber umso energetischer.

Die Analyse des längeren Signals, das die Forschenden aus einer Distanz von gut 5.000 Kilometern entdeckten, wies auf eine Seiche hin. Dabei handelt es sich um eine stehende Welle, die in einem See, einer Bucht oder einem Hafenbecken schwankt. In diesem Fall schwankte sie über Tage hinweg zwischen den Ufern des Dickson Fjords im ostgrönländischen König-Christian-X-Land.

„Die Tatsache, dass das Signal einer durch einen Bergsturz ausgelösten Schwappwelle in einem abgelegenen Gebiet Grönlands weltweit und über eine Woche lang beobachtet werden kann, ist aufregend, und als Seismologen hat dieses Signal unsere Aufmerksamkeit am meisten erregt“, erklärte Carrillo-Ponce in einer Pressemitteilung der Seismological Society of America.

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Fjord-System fördert Seichen

Seismische Signale wie diese zu analysieren könne dabei helfen, vergleichbare Ereignisse in der Zukunft besser zu dokumentieren und zu verstehen. Das könnte nicht nur der Wissenschaft zugutekommen, sondern auch dem Katastrophenschutz. „Hätten wir dieses Ereignis nicht seismisch untersucht, wüssten wir nichts von den Seichen, die im Fjordsystem entstehen“, so die GFZ-Forscherin.

Dass ein Erdrutsch den Tsunami ausgelöst hatte, ergab sich dabei nicht ausschließlich aus den seismologischen Messungen des Teams. Denn erst der Abgleich ihrer Theorie mit Satellitenaufnahmen zeigte, dass sie richtig lagen.

„Wir konnten zwar Informationen über die Richtung und das Ausmaß der vom Erdrutsch ausgeübten Kraft erhalten, aber wir haben keine Daten, um die ursprüngliche Ursache des Erdrutsches zu untersuchen“, merkte Carrillo-Ponce jedoch an. Weitere Untersuchungen auf ihrem Gebiet könnten Rückschlüsse wie diese in Zukunft weiter vereinfachen.

Quellen: „The 16 September 2023 Greenland Megatsunami: Analysis and Modeling of the Source and a Week‐Long, Monochromatic Seismic Signal“ (The Seismic Record, 2024); Seismological Society of America

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