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Coronavirus-Ansteckung: Neue App soll sie in Echtzeit erkennen

Eine neue Corona-App könnte eine Corona-Ansteckung in wenigen Sekunden festellen, wenn ihre Entwickler recht behalten. Schon im September soll sie verfügbar sein.

Coronavirus-Karte
Mit einer falschen Coronavirus-Karte greifen Betrüger deine Daten ab. Foto: imago images / ZUMA Wire

Um der gegenwärtigen Pandemie Herr zu werden, ist es essentiell, eine Corona-Ansteckung frühstmöglich feststellen zu können. Während die Corona-App der Bundesregierung dabei nur zeitverzögert helfen kann, will eine neue Software eine Infektion mit Covid-19 in Echtzeit erkennen können.

So funktioniert die Corona-App

So funktioniert die Corona-App

Endlich ist sie da: Die App soll helfen, Kontakte nachzuvollziehen und damit Infektionsketten zu unterbrechen. Das Video zeigt, wie Sie die App nutzen.

Corona-Ansteckung in Echtzeit bemerken: Diese Corona-App wagt den Versuch

Die als eine Art Corona-App fungierende Software „CovidDeep“ des US-amerikanischen Unternehmens NeuTigers verspricht einiges: Sie soll mithilfe von Smartwatch-Sensoren und Künstlicher Intelligenz (KI) potenzielle Coronavirus-Ansteckungen mit einer Genauigkeit von 95,0 bis 99,6 Prozent identifizieren können, und dies ohne Abstrich aus Mund, Nase oder Rachen sowie ohne Blut- oder Speichelprobe. Dazu planen die Entwickler das Release des Programms noch im September 2020 zu einem niedrigen Preis.

Feststellen können soll DeepCovid verschiedene Phasen einer Corona-Ansteckung. Dazu zählen die folgenden, die die Corona-App laut ihren Entwicklern per Monitoring und Screening erfassen kann:

  • gesund (Covid negativ)
  • asymptomatisch (Covid positiv, kann zu Hause bleiben)
  • symptomatisch (Covid positiv, muss ins Krankenhaus eingewiesen werden)

Das steckt hinter der Corona-App

Um die per Smartwatch-Sensorik ausgelesenen Körpersignale wie galvanische Hautreaktion (GSR), Hauttemperatur, Herzfrequenz, Blutdruck und Sauerstoffsättigung auswerten zu können, basiert die Anwendung auf einer KI. Deren Algorithmus wurde dazu im Vorfeld mit Daten von Menschen angelernt, bei denen eine Corona-Ansteckung vorlag. Ärzten hatten die Patienten getestet, auf ihre Symptome hin untersucht und mit einem spezifischen Covid-Status versehen. Die entsprechenden Sensordaten der Betroffenen sammelten die Mediziner mit einer für medizinische Zwecke geeigneten Smartwatch vom Typ Empatica E4 in Kombination mit einem Samsung Galaxy S8-Handy.

Damit die künftige Corona-App aber auch mit nicht-medizinischen Smartwatches, denen manche Sensoren fehlen, zuverlässig Corona-Ansteckungen identifizieren kann, passten die Forscher hinter CovidDeep ihre Software noch einmal an. Insgesamt sollen zehn verschiedene Kombinationen von Modellen mit unterschiedlichen Genauigkeitsgraden vorliegen. Diese erzielten seien alle zu über 90 Prozent akkurat, wie Watson.ch berichtet.

Erfassung der Corona-Ansteckung in nur 20 Sekunden

Funktioniert die Corona-App so wie von ihren Entwicklern beschrieben, kann sie innerhalb von 15 bis 20 Sekunden den jeweiligen Status der Corona-Ansteckung bei einem Smartwatch-Träger diagnostizieren. Dazu sollen lediglich die Uhr getragen, die Anwendung gestartet und die Messung durchgeführt werden. Gegenwärtig werden noch Teilnehmer für weitere kostenlose Studien gesucht, die bei der Weiterentwicklung der Anwendung helfen. Zum Thema Datenschutz erklärten die Forscher, dass die Corona-App sogar der europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) entsprechen würde. Die Arbeiten an der Anwendung seien zudem von einem Ethikausschuss genehmigt worden.

Im Vergleich zu CovidDeep muss die Corona-App der Bundesregierung gerade per Update verbessert werden. Die Einschätzung einer möglichen Corona-Ansteckung erfolgt in diesem Fall jedoch nur über das Verfolgen von Kontakten. Willst du die Corona-App löschen, musst du allerdings auch auf einiges achten.

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