WhatsApp steht regelmäßig in der Kritik. Die Vorwürfe betreffen meist den mangelhaften Datenschutz. Zudem steht mit Facebook ein riesiges Datensammel-Unternehmen hinter dem Messenger. Trotz vieler Beteuerungen von Seiten der Betreiber, dass die Daten sicher seien, schauen sich viele Nutzerinnen und Nutzer nach einer Alternative für WhatsApp um. Zwei Messenger-Dienste rücken dabei besonders in den Fokus. Wir haben uns angeschaut, wer die Nase beim Duell Telegram vs. Signal vorne hat.
Telegram vs. Signal: Hauptsache kein WhatsApp?
Bei der Suche nach einem Dienst abseits von WhatsApp, der es mit dem Datenschutz ernster meint als das US-Unternehmen, wirst du früher oder später auf zwei Messenger-Dienste treffen, die bereits in aller Munde sind. Doch auch hier lohnt es sich, genauer hinzuschauen. Wer steht mehr für Datenschutz? Wer verschlüsselt die Kommunikation besser? Telegram vs. Signal: Wer macht am Ende das Rennen?
Um heraus zu finden, welcher der Dienste besser ist, schauen wir uns drei Kategorien an: Zunächst blicken wir auf den Funktionsumfang und checken, ob beide mit WhatsApp mithalten können. Danach werfen wir einen Blick auf den Datenschutz und was mit deinen Daten passiert. Zum Schluss vergleichen wir noch die Qualität der Verschlüsselung deiner Nachrichten.
#1 Telegram vs. Signal: Der Funktionsumfang
WhatsApp ist auch deshalb so beliebt, weil es dir viele nützliche Funktionen bietet. Der Konkurrent Telegram steht seinem großen Widersacher aber in nichts nach. Bei Telegram kannst du neben normalen Chatnachrichten auch Videos und Bilder verschicken, GIFs erstellen, Gruppenchats mit bis zu 200.000 Mitgliedern eröffnen oder einen eigenen Kanal starten, auf dem du Inhalte posten kannst. Außerdem stehen dir viele lustige Emojis und Sticker zu Verfügung und die GIF-Auswahl ist riesig.
Beim Messenger-Dienst Signal sieht es ähnlich aus. Auch hier hast du den üblichen Umfang, den du von WhatsApp gewohnt bist. Deinen Kontakten kannst du Textnachrichten, Bilder, Videos, GIFs und Sticker schicken. Gruppenchats erstellen sowie Anrufe und Videoanrufe starten und erhalten, ist kein Problem. Mit dem Design und der Handhabung wirst du dich schnell vertraut machen. Alles ist sehr intuitiv.
Beide Messenger-Dienste stehen WhatsApp in nichts nach, beide erhalten einen Punkt.
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#2 Telegram vs. Signal: Der Datenschutz
Vor allem in puncto Datenschutz lassen sich deutliche Unterschiede erkennen. Signal gilt als sehr sicherer Messenger, wenn es um deine Daten geht. Die App entspricht der Datenschutz-Grundverordnung, die europaweit gilt. Nicht umsonst hat der weltbekannte Whisteblower Edward Snowden die Signal-App allen Usern empfohlen. Einen kleinen Haken gibt es aber: Signal liest alle auf deinem Handy gespeicherten Kontakte aus (was bei einer Messenger-App aber sowieso üblich ist). Das Gute daran ist, dass die Kontakte nur in der App genutzt werden und nicht auf den Signal-Servern gespeichert werden.
Beim Konkurrenten Telegram sieht es ganz anders aus. Alles, was du bei Telegram eintippst, wird in Echtzeit an die Telegram-Server geschickt, also nicht erst, wenn du die Nachricht absendest, sondern während des Tippens. In welchem Land sich die Telegram-Server befinden, ist nicht komplett belegt. Es wird vermutet, dass der Dienst ursprünglich aus Russland stammt. Du kannst die Synchronisation mit den Telegram-Servern zwar deaktivieren und sogenannte „Geheime Chats“ erstellen, doch zum einen ist dies mit Extra-Aufwand verbunden und zum anderen fehlt von Seiten Telegrams die Transparenz. Den Datenschutz bei Telegram muss man als zumindest kritisch einstufen.
Hier hat der sichere Messenger Signal den Punkt verdient.
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#3 Telegram vs. Signal: Die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung
Beim Schutz deiner Nachrichten ist WhatsApp gut aufgestellt. Auch beim Messenger Signal werden alle deine Nachrichten und Medien, die du verschickst, automatisch Ende-zu-Ende verschlüsselt. Das heißt, dass nur du und die Person, mit der du einen Chat betreibst, die Nachrichten lesen können. Auch Telefonate via Signal sollen abhörsicher sein.
Die Chats bei Telegram sind zwar auch verschlüsselt, aber nur via Client-Server/Server-Client-Verschlüsselung. Deine Nachrichten landen als verschlüsselt auf dem Telegram-Server, bevor sie an deinen Kontakt weitergeleitet werden. Telegram gibt an, dass die Nachrichten auf dem Server so verschlüsselt sind, dass sie niemand lesen kann. Trotzdem gibt es hier eine potenzielle Sicherheitslücke. Wenn du eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung willst, musst du einen „Geheimen Chat“ starten.
Signal überzeugt mit standardmäßiger Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und abhörsicheren Anrufen. Klarer Punkt für Signal.
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Fazit: Der Sieger setzt auf Datenschutz und Sicherheit
Beim Duell Telegram vs. Signal gibt es einen klaren Sieger: Signal. Das liegt daran, dass Telegram in Sachen Datenschutz und Verschlüsselung der Kommunikation dringend aufholen muss. Zwar steht kein großer Konzern wie Facebook hinter Telegram, doch ist leider unklar, was mit deinen Daten passiert. Signal ist insgesamt eine sehr gute Alternative und vor allem sicherer als WhatsApp. Damit du dir einen Gesamtüberblick verschaffen kannst, haben wir für dich sieben WhatsApp-Alternativen verglichen.
Hat dir das Duell Telegram vs. Signal gefallen? Dann schaue dir noch andere Wettkämpfe an. Wir haben uns die Unterschiede zweier Handys der Extraklasse angeschaut: iPhone 11 vs. Samsung S20. Beim Wettstreit der Grafikkarten-Hersteller kam es zum Duell AMD vs. Nvidia. Und wenn du auf der Suche nach dem besten WLAN bist, wirf einen Blick auf das Duell des Systeme: Mesh vs. Repeater.