Mit Apple Pay hast du die Möglichkeit mit deinem iPhone mobil zu bezahlen. Allerdings gibt es nun eine Sammelklage in den USA, die gegen den Monopol-Status der hauseigenen App vorgehen will. Denn anders als bei Android-Geräten hast du bei iPhones keine wirkliche Ausweichmöglichkeit. Ein entsprechendes Gerichtsurteil könnte sich zu deinem Vorteil auswirken. Doch auch, wenn die Klage scheitert, wären Folgen in Europa denkbar.
Muss Apple sich öffnen? Das fordert die Sammelklage
Eine Sammelklage gegen Apple liegt dem Gerichtshof im US-amerikanischen Kalifornien vor. Eingereicht wurde sie von Affinity Credit Union aus Iowa, die dem Konzern ein wettbewerbswidriges Verhalten bezogen auf den Apple Pay-Service vorlegt. Konkret geht es darum, dass Apple mit Apple Pay auf dem iPhone eine Art Monopolstatus inne hat.
Doch auch auf dich das hat bisher ganz konkrete Auswirkungen: Möchtest du nicht Apple Pay nutzen, sondern lieber über das Google Wallet kontaktlos bezahlen, sei das mit dem iPhone nicht möglich. Du kannst die App zwar herunterladen, aber nicht nutzen, heißt es in Recherchen von engadget. Derweil findet sich im deutschen App Store nicht einmal die Google Pay App.
Das kann damit zusammenhängen, dass Apple Gebühren erhebt, damit andere Anwendungen für kontaktloses Bezahlen überhaupt auf dem iPhone nutzbar sind. In der Sammelklage ist die Rede von einem halben Cent (in US-Dollar) pro Debitkarten-Transaktion und ganzen 0,15 Prozent beim mobilen Bezahlen mit einer hinterlegten Kreditkarte bei Apps außerhalb von Apple Pay. Willst du mit dem iPhone also kontaktlos bezahlen, kommst du an Apple Pay nicht vorbei.
- Mehr zum Thema: Was ist Apple Pay? So funktioniert das Bezahlen mit dem iPhone
Auswirkungen auf Europa und Deutschland
Mit einem Android-Handy sei es hingegen möglich, zwischen konkurrierenden Wallet-Lösungen frei zu wählen, ohne dass Zusatzgebühren seitens der Dienstleister an Google fällig seien. Die Folge ist ein florierender und gleichberechtigter Wettbewerb, den es so bei Apple gerade nicht gibt.
Auch in der Europäischen Union gibt es Gesetze gegen Monopolbildung und ein fairer Wettbewerb zwischen Unternehmen ist ebenfalls bei Apps und online die Maßgabe. Bereits im Mai 2022 war die Europäische Kommission der Auffassung, dass die Taktik von Apple Pay den Wettbewerb einschränke und einer Überarbeitung bedarf:
„Wir haben vorläufig festgestellt, dass Apple möglicherweise den Wettbewerb zugunsten seiner eigenen Lösung Apple Pay eingeschränkt hat. Sollte sich der Verdacht bestätigen, wäre ein solches Verhalten nach unseren Wettbewerbsregeln illegal.“
Margrethe Vestager (Kommissarin für Wettbewerb der Europäischen Kommission) via S&P Global
Unabhängig davon, ob die Sammelklage in den USA nun scheitert oder nicht, kann das Thema in Europa dadurch neuen Aufwind gewinnen. Ist man in den USA erfolgreich, ist es noch realistischer, dass man in Europa entsprechend nachzieht. Demnach ist durchaus denkbar, dass du künftig eine größere Auswahl im App Store haben willst, wenn du mobiles Bezahlen auf deinem Handy einrichte willst.
Quelle: engadget, S&P Global, eigene Recherche
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