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Tesla-Ingenieur zweifelt an Elon Musk: Fragwürdiges Ziel für 2021

Nicht jeder bei Tesla ist so zuversichtlich wie Elon Musk. Dieser wird zuweilen sogar als „realitätsfremd“ eingestuft und könnte auch für 2021 zu viel in Aussicht gestellt haben.

Tesla Model 3
Zum Thema autonomes fahren (Level 5) driften Teslas und Elon Musks Aussagen auseinander. Foto: Getty Images / Stefan Gruber

Hat es Elon Musk wieder einmal übertrieben und mehr Hoffnungen geweckt als Tesla tatsächlich erfüllen kann? Einem Ingenieur zufolge, der für die Entwicklung des Autopiloten der Fahrzeuge zuständig ist, könnte das zumindest der Fall sein, wenn es um autonomes Fahren des Levels 5 geht. Was laut Musk nämlich noch 2021 möglich sein soll, wird von dem Mitarbeiter deutlich nüchterner bewertet. Dessen Korrespondenz mit der zuständigen Aufsichtsbehörde ist recht eindeutig.

Tesla-Ingenieur zweifelt an Elon Musk: Fragwürdiges Ziel für 2021

Tesla-Ingenieur zweifelt an Elon Musk: Fragwürdiges Ziel für 2021

Nicht jeder bei Tesla ist so zuversichtlich wie Elon Musk. Dieser wird zuweilen sogar als "realitätsfremd" eingestuft und könnte auch für 2021 zu viel in Aussicht gestellt haben.

Häufige Fragen zum autonomen Fahren
  • Wann kommt autonomes Fahren in Deutschland? Laut Bundesregierung soll es das Ziel sein, 2022 Fahrzeuge mit Level 4 des autonomen Fahrens in festgelegten Bereichen am öffentlichen Verkehr und im Regelbetrieb teilnehmen zu lassen.
  • Welches Auto kann autonom fahren? Unter anderem testen Mercedes, Audi und BMW auf verschiedenen Strecken autonome Fahrzeuge. So könnten der Audi A8 sowie die S-Klasse-Modelle von 2020 rein theoretisch mit Level 3 fahren.

Ist autonomes Fahren mit Level 5 noch 2021 machbar? Tesla weiß es nicht

Wie fortgeschritten eine Technologie für autonomes Fahren ist, kann das Level wiedergeben, mit dem sie kategorisiert wird. Insgesamt gibt es fünf, wobei das Letzte die höchste Stufe darstellt und Personen im Fahrzeug zu reinen Passagieren macht.

Noch im Januar zeigte sich CEO Elon Musk „sehr zuversichtlich“, dass er für seine Tesla-Fahrzeuge 2021 eben jenes autonomes Fahren des Levels 5 erreichen wird, wie aus einem Transkript einer Telefonkonferenz des Unternehmens zum Ende des vierten Quartals 2020 hervorgeht (via The Motley Fool). Geht es nach jenen Fachkräften, die tatsächlich für die Umsetzung zuständig sind, sieht dies allerdings anders aus.

So geht aus einem Briefwechsel vom März 2021 zwischen CJ Moore, einem für den Tesla-Autopilot zuständigen Ingenieur, und dem kalifornischen Department of Motor Vehicles (DMV) hervor, dass sich das autonome Fahren auf einem ganz anderen Level befände: „Tesla ist gegenwärtig bei Level 2“ heißt es darin. Das Unternehmen deutet an, Elon Musk würde die Raten der Verbesserungen hochrechnen, wenn er von Level 5 redet. Tesla könne aber nicht sagen, „ob es die Leistungssteigerung bis Ende des Kalenderjahres bis L5 schafft“.

Versteckte, aber deutliche Botschaft

Wie ArsTechnica berichtet, lautet eine Zusammenfassung des Austausches zwischen Moore und DMV: „Elons Tweet stimmt laut CJ nicht mit der Ingenieursrealität überein“. Dieser Satz erscheint im entsprechenden PDF nur als weiße Stelle, kann aber kopiert und woanders eingefügt und so sichtbar gemacht werden. Auf welchen Twitter-Post sich Moore dabei bezieht, wird allerdings nicht deutlich.

Dass Tesla kalifornischen Aufsichtsbehörden eine Sache erzählt, während Elon Musk der Öffentlichkeit andere „Fakten“ präsentiert wie im Fall des autonomen Fahrens mit Level 5, sei nicht das erste Mal. Schon vor zwei Jahren hätte Musk erklärt, Teslas Software würde es bis Ende 2020 ermöglichen, die Fahrzeuge zu vollautonomen Robotertaxis zu entwickeln, berichtet ArsTechnica weiter.

Aktuelle Tesla-News

Dazu kommt ein ganz anderes Ziel, das der Tesla-CEO nicht einhalten kann. In Brandenburg macht Elon Musk schlapp, während gegen die Gigafactory ermittelt wird. An wieder anderer Stelle hat Musk einen Fehler bei Tesla zugegeben, der die Entwicklung der hauseigenen Solartechnologie betrifft.

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