Viele Hausbesitzer möchten ihre Immobilie aufwerten und eine Solaranlage darauf installieren. Neben der Eigennutzung des Stroms für den Haushalt lässt sich der Solarstrom verkaufen und in das öffentliche Netz einspeisen. Und das Beste daran: Dafür bekommst du eine Kompensation und kannst dir ein passives Einkommen aufbauen. Wir verraten dir, wie das funktioniert.
Solarstrom verkaufen: Wie funktioniert das?
Um Eigentümer dazu zu ermutigen, Solaranlagen auf ihren Dächern zu installieren, gibt es das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Hier ist festgelegt, dass Strom aus privaten Solaranlagen mit einer Einspeisevergütung bezahlt wird, wenn er in das Netz der lokalen Anbieter fließt.
Die Höhe der Prämie richtet sich nach der Größe der Anlage. Sie beträgt derzeit pro Kilowattstunde:
- Für Anlagen mit bis zu 10 kWp: 9,03 Cent
- Für Anlagen mit bis zu 40 kWp: 8,78 Cent
- Für Anlagen mit bis zu 100 kWp: 6,89 Cent
Die Solaranlage auf einem typischen Einfamilienhaus hat im Durchschnitt eine Leistung von etwa 7 kWp. Die Prämie wird am Anfang der Laufzeit festgelegt und bleibt dann für 20 Jahre konstant. So kannst du also sehr zuverlässig planen, mit wie viel passivem Einkommen du rechnen kannst, wenn du deinen Solarstrom verkaufst.
Solarstrom verkaufen oder selbst nutzen – was ist besser?
Anfangs waren die Einspeisevergütungen oft so hoch, dass es sich bei vielen Anlagen gelohnt hat, 100 Prozent des produzierten Solarstroms zu verkaufen und günstigen Ökostrom extern einzukaufen. Dem ist jetzt nicht mehr so, denn die Prämien sinken seit Jahren, während der Strompreis steigt. Heute ist es in vielen Fällen also günstiger, wenn du den Strom selbst nutzt und nur Überschüsse verkaufst.
Für die effektive Eigennutzung brauchst du aber eine Speichermöglichkeit. Hierfür gibt es im EEG Förderungsmöglichkeiten, die du dir genau anschauen solltest. Wenn die derzeitige Preisentwicklung so weitergeht, kann es sein, dass es sich finanziell eher lohnt, den Eigenverbrauch anzukurbeln. So könntest du deine Heizung auf Strom umrüsten oder über ein E-Auto nachdenken, um deinen selbst produzierten Strom zu nutzen.
Solarstrom verkaufen: So umgehst du die große Anfangsinvestition
Doch was, wenn du im Moment nicht die nötigen Finanzmittel hast, um in eine Solaranlage zu investieren? Eine Alternative ist es, eine Solaranlage zu pachten. Dann vermeidest du das Risiko einer großen Investition, kannst aber trotzdem von den Erträgen profitieren.
Bei der Pacht kaufst du die Solaranlage nicht, du stellst nur dein Dach zu Verfügung. Das Pacht-Unternehmen übernimmt die Installation, Wartung und Instandhaltung der Anlage für eine festgelegte Laufzeit gegen eine Pachtgebühr, und du musst dich um nichts Weiteres kümmern. Am Ende der Laufzeit bieten einige Unternehmen die Übernahme der Anlage an. Anbieter sind zum Beispiel Yello, EON und in vielen Orten auch die lokalen Stadtwerke.
Vorsicht beim Pachtmodell: Diese Fallen lauern
Auch wenn das Pachtmodell eine Möglichkeit ist, auf deinem Dach eine Solaranlage zu installieren, ohne das Risiko dafür tragen zu müssen, solltest du auf jeden Fall den Vertragspartner sorgfältig aussuchen. Denn nicht immer lohnt sich das Modell am Ende.
In einem Test der Verbraucherzentralen schnitten viele Stadtwerke nicht gut ab, in einem Fall zahlten Kunden sogar über 8.000 Euro drauf. Manche Anbieter übernahmen auch nicht die Instandhaltungskosten.
Bei privaten Anbietern wie zum Beispiel Yello kannst du dich zunächst unverbindlich und ausführlich beraten lassen. Hier solltest du auch mit dem Berater besprechen, ob du den Strom eher selbst nutzen oder die Anlage so planen möchtest, dass auch regelmäßig Überschüsse zur Einspeisung entstehen.
Solarstrom bietet also viele Möglichkeiten, Geld zu sparen. Solarstrom verkaufen ist eine davon – in Zukunft könnte moderne Nutzung des selbst generierten Stroms aber noch wichtiger werden. Grundsätzlich ist jetzt aber auf jeden Fall eine gute Zeit, um sich für Solarstrom zu entscheiden – der Umwelt zuliebe.