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Ob das hilft? App aus Indien will mit religiösen Gesängen Porno-Sucht bekämpfen

Nutzer, die eine Pornoseite öffnen wollen, bekommen stattdessen religiöse Gesänge oder Ansprachen von Politikern präsentiert. Das soll das Verhalten der Menschen ändern.

Die App filtert das Web und zeigt statt pornografischen Inhalten beispielsweise religiöse Gesänge (Symbolbild).
Die App filtert das Web und zeigt statt pornografischen Inhalten beispielsweise religiöse Gesänge (Symbolbild). Foto: pixabay

Ein indischer Neurologe hat eine App entwickelt, die pornografische Inhalte filtern und stattdessen religiöse Gesänge und Aussagen sowie motivierende Ansprachen bekannter Persönlichkeiten, wie Nelson Mandela oder Mahatma Ghandi, wiedergeben soll. „Porno-Sucht kann nicht behandelt werden, aber das ist ein bescheidener Versuch, das Verhalten einzelner Personen zu ändern“, erklärt Erfinder Vijay Nath Mishra gegenüber dem Guardian. Mishra unterrichtet an der indischen Universität „Banaras Hindu“ und hat die App „Har Har Mahadev“ getauft – ein hinduistisches Gebet, mit dem Gott Shiva darum gebeten wird, alles Böse der Welt zu zerstören.

Android-Version geplant

Die App ist vorerst nur für Windows und Mac verfügbar, eine Android-Version soll schon bald folgen. Zudem ist die App vorerst auf den indischen Markt angepasst und enthält lediglich hinduistische Gesänge. In den kommenden Wochen sollen allerdings auch muslimische Inhalte dazukommen. Auch andere Religionen sollen zukünftig berücksichtigt werden. Der Filter beschränkt sich nicht nur auf pornografische Inhalte, sondern auf Wunsch auf jene, die Gewalt zeigen. Die Liste umfasst aktuell rund 3800 Webseiten.

„Als ich mit den Arbeiten an dieser App begonnen habe, habe ich vor allem an meine Patienten, Kinder und Studenten gedacht, aber jetzt glaube ich, dass es auf der ganzen Welt verfügbar sein sollte“, so Mishra.

Regierung ließ 800 Pornoseiten sperren

Pornografie wird in Indien kontrovers diskutiert. Indien liegt in den Zugriffsstatistiken für die Porno-Streamingplattform PornHub auf Platz Drei hinter den USA und Großbritannien. 2015 ließ die Regierung mehr als 800 Pornoseiten sperren, die Maßnahme wurde aber nach einem öffentlichen Aufschrei zurückgezogen. Indien protestierte zudem gegen die Einführung der Top-Level-Domain .xxx, da „das Anbieten derartiger Inhalte einfach gegen moralische und kulturelle Sitten“ verstoße.

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