Besonders Städtern sollte das Szenario bekannt sein: Nach einem Einkaufsbummel kommt man zurück zu seinem Auto und will entspannt nach Hause fahren, doch ein widerrechtlich abgestelltes Fahrzeug verhindert das Ausparken aus der ohnehin schon viel zu kleinen Parklücke. War man bisher in solchen Fällen auf die Ordnungshüter angewiesen, können Smartphone-Besitzer in Großbritannien ab jetzt Falschparker per App anschwärzen – und dabei sogar Geld verdienen.
11,25 Euro pro Falschparker
Mit einem einfachen Foto eines Falschparkers können Briten in Zukunft 10 britische Pfund verdienen, umgerechnet etwa 11,25 Euro. Die private Parkraumüberwachung „Car Park Management“ bewacht und bewirtschaftet Parkplätze für verschiedene Supermärkte, Fast-Food-Ketten, Fitnessstudios und andere Auftraggeber. Und sie will die Parkraumüberwachung revolutionieren, indem sie ein kleines Kopfgeld für Parksünder auslobt, berichtet der „Mirror“.
Bisher ließ „Car Park Management“ private Parkplatzwächter über die Flächen spazieren und suchte so nach Parksündern. Zum Teil wurden große Parkplätze oder Tiefgaragen auch schon durch Kamerasysteme überwacht, die automatisch die Fahrzeugkennzeichen der ein- und ausfahrenden PKWs mitlesen. Nun kommt potenziell jeder andere Verkehrsteilnehmer als Wächter hinzu, der ein Smartphone in seiner Tasche trägt.
„Car Park Management“ spart Geld
Die 11,25 Euro je Foto, die „Car Park Management“ den Nutzern seiner App verspricht, lohnen sich für das Unternehmen. So können Wachkräfte eingespart werden und kleine Parkplätze mit in die Überwachung genommen werden. Und die Rechnung für Falschparker, die „Car Park Management“ verschickt, kostet umgerechnet 67,50 Euro. Wenn der Parksünder nicht innerhalb von zwei Wochen zahlt, werden daraus saftige 112,50 Euro.
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Falschparker-Apps in Deutschland verfügbar – jedoch ohne Belohnung
Der Geschäftsführer des Unternehmens, James Randall, verteidigte den Vorstoß mit der App: „Das Problem ist nicht die App, sondern das sind die Fahrer, die sich nicht an die Regeln auf Privateigentum halten.“
In Deutschland bieten die private App „Wegeheld“ und die „Ordnungsamt-Online“-App vom Land Berlin einen ähnlichen Dienst. Hier werden die Parkplatzpetzen allerdings nicht mit einer Belohnung gelockt. Die Zielgruppe dieser Angebote sind Bürger, die sich über rücksichtslos abgestellte PKWs auf Fahrradstreifen oder Rettungswegen ärgern.